Mein Motto des Jahres ist ja die Fülle. Momenten nehme ich davon sehr wenig wahr. Im Gegenteil umgibt mich derweil sehr häufig graue Leere. Ich starre ins Nichts, verliere mich in sinnlosen Gedanken, bin unkonzentriert und unfähig klare Entscheidungen zu treffen. Alles ist rundum etwas mühsam, ich bin gereizt und schnell oben auf der Palme. Schön ist das nicht.
Abends im Bett will ich mir dann oft umhüllt von Unzufriedenheit und Unruhe ein bis drei Momente des Tages, die mich erfüllt haben, für die ich dankbar bin, ins Gedächtnis rufen. Doch mein Gehirn schwirrt herum, findet kaum Halt. Deshalb möchte ich nun am Ende dieser Woche doch noch einmal zurückblicken und ein paar Augenblicke einfangen, die mich warm umhüllt haben.
Spaziergänge. Ich habe die Kinder in dieser Woche zu Fuß statt mit dem Lastenrad abgeholt. Es hat mir gut getan etwas länger draußen zu bleiben und statt auf den Verkehr achten zu müssen ein wenig den Kopf durchlüften zu lassen. Und auch den Kindern hat es gut getan. Miniklein, der sonst so wenig draußen herumschwirrt, hatte sichtlich Freude daran Bordsteinkanten auf- und abzusteigen, Autos zu sehen und Fremde anzulächeln.
Geschwister. Herr Klein hat unterwegs oft auf Miniklein geachtet, ist mit ihm die Bordsteinkanten entlanggegangen, hat ihn geholt, ist mit ihm „um die Wette“ gelaufen. Frau Klein spaziert mit Miniklein Hand in Hand in den Kindergarten. Sie spielen miteinander. Sie lachen.
Kuscheleien. Abends liege ich neben Miniklein und genieße die Dunkelheit und die Stille. Warte, bis sein Atem ruhiger wird. Spüre seine kleine Hand, die in meinen Haaren wuselt, bis er einschläft. Herr Klein, der fest meinen Arm um sich schlingt. Mich nicht loslässt. Und schimpft, wenn ich mal einen Abend nicht da bin zum Hinlegen.
Schreiben. Diese Woche bin ich doch ganz gut weitergekommen beim Schreiben an der Neuauflage von Hand in Hand: Geschwisterbeziehungen verstehen und begleiten*. Erscheinen wird sie am 10.4.2018. Das ist der Tag der Geschwister.
Spielraumglück. Als ich am Mittwoch mit Kaffee und Käsebrot 6 Stockwerke hinabfuhr, frühstückte und dabei den Spielraum herrichtete, habe ich wieder einmal festgestellt, was für ein Glück ich doch habe, dass ich die Spielräume hier im Haus halten kann. So bequem. Und im Spielraum dann die vielen schönen Momente, wenn die Kinder staunen, entdecken, strahlen, lachen, jauchzen.
Ja, die Woche war doch durchaus auch sehr erfüllt. Und es tut gut mit dieser Fülle im Herzen nun ins Wochenende zu gehen. Genau darum geht es ja auch beim Fülledenken.
Morgen gehe ich mit dem Liepsten auf meinen ersten Ball. Oh was wird das bunt und schön. Habt es auch gemütlich und fein!
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