Das Minimalismus Spiel – Wie ich in einem Monat 380 Dinge wegwarf

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Auf der Suche nach minimalistischen Blogs und Seiten bin ich auf The Minimalists gestoßen. Ryan und Joshua sind Minimalisten, haben darüber ein Buch geschrieben, betreiben einen Podcast und haben nun auch einen Dokumentationsfilm gedreht, der im Mai erscheint. Eigentlich wollte ich nur ihren Podcast zum Thema Minimalismus mit Kindern hören. Doch dann bin ich bei ihnen auf viele spannende Tips und Infos gestoßen. Aber vor allem auch eine spannende Challenge, die ich im Februar mitgemacht habe: The minimalism game.

Dabei ging es darum jeden Tag des Monats etwas wegzuwerfen/wegzugeben. Und zwar am ersten Tag eine Sache, am zweiten Tag zwei Dinge, am dritten drei etc. etc…. Sie schlagen vor, dass man das ganze als Spiel mit einem Freund, Bekannten, Partner etc. macht und schaut, wer weiter kommt. Aber ich habe es allein als challenge nur für mich gemacht und hatte somit auch fix den gesamten Monat Februar als Ziel. Immerhin hatte der heuer auch 29Tage…

Besonders spannend fand ich diese challenge, weil ich letztes Jahr mit der Methode von Marie Kondo bereits rundum großflächig ausgemistet hatte und nun nicht mehr das große Entrümpeln notwendig war. Ich hatte schon das Gefühl, dass wir auf einem guten Weg sind und vergleichsweise weniger Zeug herumlagstand als zuvor. Dennoch gab es noch genug Klimbim und Kleinkram. Und letztendlich doch noch mehr, als ich glaubte.

Die ersten Tage waren recht unspektakulär, natürlich. Doch so ab Tag 10 wurde die Challenge wirklich zur Challenge. Immer wieder strolchte ich durch die Wohnung und sammelte Dinge ein, die

  • mir schon lange ein Dorn im Auge waren
  • ich nie benutzte
  • so keinen richtigen Platz fanden – aus Gründen
  • zwar nette Geschenke, aber unbrauchbar und nutzlos waren
  • ich ewig nicht loslassen wollte, obwohl sie nur im Weg lagen
  • die Kinder angeschleppt hatten, aber nicht verwendeten

und auch sonst noch so einiges mehr.

Letztendlich war ich Tag für Tag aufs neue fasziniert, was sich doch immer wieder fand. Und dass ich doch jeden Tag genügend Dinge hervorkramte. Und so entstanden auch ein paar schön aufgeräumtere, saubere Ecken hier und da.

An den Tagen 27 und 28 war ich geburtsbedingt außer Gefecht und habe lediglich ein paar Liter Fruchtwasser entsorgt. Aller Entrümpelung zum Trotz habe ich Plazenta und Nabelschnur aufgehoben, aber das gehört nicht hier her.

Wohin mit dem Zeug? Einfach weg?
Ja. Ich war wirklich rigoros und habe alles Ausgemistete weggeworfen. Vieles davon war einfach nur Kleinkram oder Klimbim, den man nicht mehr wirklich weitergeben konnte oder wo das Weitergeben viel zu viel Zeit gekostet hätte. Ich wollte schließlich, dass das Zeug am jeweiligen Tag auch die Wohnung verlässt, das ist nach dem Zusammensuchen nämlich der zweite zufriedenstellende Akt. Dinge zu verschicken, Treffpunkte mit möglichen Interessierten zu arrangieren oder erst herumzufragen, wer noch was brauchen könnte, war mir ehrlich zu aufwendig. Lediglich das aussortierte Gewand habe ich in die Kleidertonne geworfen. Ich bin ein großer Fan von re-using und recycling. Aber es ist mir oft zu mühsam jemanden zu finden, der mir etwas abnimmt. Und dann liegt das Zeug erst recht wieder ewig rum. Vermutlich spielte auch der Nestbautrieb eine Rolle, ich wollte es einfach weg haben, Platz für das, was da kam.

Fazit: Ich finde die Challenge wirklich gut, wenn man vorher schon mal groß entrümpelt hat. Häufig ist ja das Problem, dass sich in kurzer Zeit doch wieder Zeug ansammelt, Chaos entsteht. Und man schnell wieder da steht, wo man vor der Emtrümpelung stand. Vor allem im Haushalt mit Kindern. Und vor allem, wenn man in einer Familie oder Partnerschaft allein ausmistet. Weil die anderen natürlich immer wieder Dinge anschleppen oder herumliegen lassen. Gleichzeitig ist es noch einmal wie eine Grundreinigung. Weil doch nach einer großen Entrümpelung immer noch Dinge übrig bleiben. Und so die Ecken und hintersten Winkel mal genauer inspiziert werden.

Der Liepste ist begeistert wie so nach und nach die Wohnung klarer und aufgeräumter wird. Die Kinder haben noch NICHTS von dem, was ich im Februar von ihnen weggeworfen habe, vermisst. Und das war einiges!

Und ich bin auch gar nicht abgeneigt, es nochmal zu machen. Weil ich glaube, dass man immer wieder etwas findet. Aber als nächstes habe ich mir ein neues Projekt gesucht (Hab ich schon erwähnt dass ich challenges liebe???). Project 333. 3 Monate lang mit nur 33 Kleidungsstücken auskommen. Schaut mal rein, es klingt wirklich spannend und ich werde berichten…

Hier habe ich für Euch noch die Fotos von den Dingen, die ich im Februar täglich entsorgt habe…

 

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Daniela

    Ui, da hätt ich ein paar Dinge gleich brauchen können :D
    Ich find die Idee aber ganz toll! Ich hab mal einen Entrümpelungs-Workshop gemacht und am Abend des ersten Tages stand ich schon in der Wohnung und hab umgewerkt – und das ist dann äußerlich wie innerlich :)

    Was mich interessiert ist aber auch das Entrümpeln der Kindersachen! Wie hast du das gemacht? Abgesprochen oder einfach aussortiert? Ich hab das Gefühl, dass bei uns eher von den Dingen der beiden die Wohnung angestopft ist. Und jetzt durch den Geburtstag noch mehr dazukam. Aber bei ihren Sachen auszumisten, fällt mir schwer bzw kommen sie mir in die Quere…

    1. buntraum

      Also die Dinge, die ich während der challenge weggeworfen habe, habe ich einfach ohne zu fragen entsorgt. Es waren alles Dinge, die mehr rumlagen als dass mit ihnen gespielt wurde. Und sie haben sie auch wirklich noch nicht einmal vermisst. Das zeigt mir, dass es wirklich alles zu viel Zeug ist. Bei größeren Sachen bin ich vorsichtiger. Da hab ich Anfang des Jahres wirklich einiges in den Keller geräumt und warte, was davon sie wieder einfordern und was nicht. Das Absprechen funktioniert noch nicht so gut, da ändern sie täglich ihre Meinung. Und ich suche das Zeug nur zusammen, wenn sie nicht da sind oder abends, wenn sie schlafen.

  2. Thomas B

    Finde sehr schade, dass alles auf den Müll gewandert ist. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass Weitergeben an die „richtige“ Person — also jemand, der das Weitergegebene tatsächlich verwendet und nicht nur nimmt, weil es gratis/günstig ist — oft ein zu großer Aufwand ist.

    Mein Kompromiss: die permanente „Caritas“-Box im Abstellraum. Alles was Aussortiert wird, kommt hinein und alle paar Wochen bringe ich es zur Carla (http://www.carla-wien.at/).

    Meistens landen die ersten Dinge in der Box noch am selben Tag, an dem sie ausgeleert wurde :)

    lg,
    thomas

  3. Stefanie

    Uh. das ist das zweite Mal dass ich von dieser Challenge lese. Ich glaube, der März ist der richtige Monat dafür :).
    Aussortieren macht mir Spaß und bringt enorme Erleichterung. Das Problem für mich ist aber auch: Wohin mit dem Zeug. Ich habe, ungelogen, seit einem Jahr zwei Kleidersäcke und eine Umzugskiste mit Büchern hier rumstehen, weil ich die Sachen nachhaltig weitergeben wollte. Vielleicht ist die Wegwerf-Methode bei großen Entrümpelungen doch besser. Wenn man dann nur einzelne Dinge raussucht, hat man ja dann mehr Zeit zum Weitergeben.
    Bücher zum Beispiel will hier keiner mehr haben, sowohl Antiquariate als auch Bücherhallen sind mit Gebrauchtbüchern total überlaufen. Schade irgendwie.

    Ganz herzlich Glückwunsch zu Miniklein! Habt eine schöne Eingewöhnungszeit. Die Hilfe vom Haus klingt wirklich fantastisch. Bin schon sehr gespannt, wie bei uns das dritte Geschwisterchen aufgenommen wird.

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