Wenn die Kinder schlafen, atme ich erst einmal auf, dann durch. Ich sehe die Wohnung mit den Augen meiner Bedürfnisse und… möchte eine gute Fee, die schnell kommt und alles schön macht. Denn wenn ich das tun muss, raubt mir das heilige Ich-Zeit. Meist räume ich also gar nicht auf oder oberflächlich und das Chaos türmt sich von Tag zu Tag bis es über mich hereinbricht.
Wenn die Kinder schlafen, erschlägt mich meine ToDo Liste, die ich mir den ganzen Tag zurecht geschoben habe, voller Tatendrang und Energie mit der Motivation: „Das mache ich später, wenn die Kinder schlafen.“ Und wenn sie dann schlafen, dann bricht schwere Müdigkeit über mich herein und lähmt mich. Sobald ich mich niedersetze, möchte ich umfallen, die Füße weit hoch legen und gepflegt Nichts tun. Und innerlich nagt eine Stimme die schreit: „Die Kinder schlafen!“ Sei ruhig und lass mich.
Wenn die Kinder schlafen, höre ich Worte und Sätze, die ich am Tag zu ihnen gesagt habe. Es schüttelt mich, ich möchte sie aufwecken und laut rufen „Das wollte ich nicht!“. Ich möchte mich zu ihnen legen und sie fest im Arm halten, sagen und zeigen, wie sehr ich sie liebe. Und dann bin ich unsagbar dankbar, dass sie mich am nächsten Morgen immer wieder mit einem Lächeln begrüßen.
Wenn die Kinder schlafen, erscheinen mir ihre Handlungen und Verhaltensweisen so unsagbar logisch und klar. Ich verstehe alles, aber nicht, warum ich es nicht in der Situation verstanden habe. Und wenn sie ganz tief und fest schlafen, dann nehme ich mir vor, dass ich das nächste Mal schneller reagieren werde, solche Situationen überhaupt vermeiden werde und alles besser weiß.
Wenn die Kinder schlafen, steige ich auf kleine Legosteine und verfluche sie. Die Steine. Und die Kinder, die sie da liegen lassen.
Wenn die Kinder schlafen, erzähle ich dem Liepsten von lustigen Sätzen oder Situationen. Dann kichern wir und freuen uns. Und vergessen Ärger und Wut, die vielleicht zuvor herrschten.
Wenn die Kinder schlafen, führen wir ernste Gespräche, sind besorgt und diskutieren, wie wir sie gut begleiten können, was sie brauchen und was wir für sie tun können.
Wenn die Kinder schlafen, genießen wir Zeit nur für uns. Und sind dankbar dafür, dass die Kinder so gut schlafen, wie sie schlafen.
Wenn die Kinder schlafen, schaue ich leise in ihr Zimmer und betrachte sie im Schlaf. Bin verzückt und verliebt in sie, flüstere „I love you to the moon and back.“ Und möchte die beste Mutter der Welt für sie sein und morgen wieder alles geben. Und vieles anders machen.
Wenn die Kinder schlafen ist alles ruhig, sind wir entspannt und besonnen. Ein Tag geht zu Ende, Turbulenzen toben sich innerlich allmählich aus und freudvoll und gelassen schaue ich auf ein neues gemeinsames Morgen voll Kichern, Ärgern, Wachsen und Lachen.
Was macht Ihr, wenn die Kinder schlafen ?
Genau so ist es! :-)
Toll geschrieben!
So schön geschrieben, trifft es auf den Punkt.
Danke.
Wenn die Kinder schlafen … Lese ich deine Posts 😄 und steige auf noch mehr Lego, räume noch ein wenig weniger auf und lache mit h. über den Tag und schau unsere Süßen im Schlaf an und bin dankbar.
Genau das Gleiche wie Du ;-)
So schön geschrieben, genauso und nicht anders <3
Hier ist es ganz genau so!
Dankeschön:)
LG
Lena
wunderbar geschrieben… wieder mal aus der seele!
same same bei uns :-)
alles liebe,
elisabeth
genau das! wundervoller text! danke! <3
Mir geht es oft ähnlich. Vor allem tun mir im Moment die von mir nicht-verstandenen Situationen und meine daraus resultierenden Sätze sehr leid. Das sticht. Und ich bin, wie du, froh, dass der neue Tag einfach ganz neu sein kann.
Meine To Do Liste schiebe ich von Tag zu Tag herum.
Ich genieße es, wenn das Kind ein bißchen früher einschläft, dann fängt der Abend plötzlich um 21h an, statt um 22:30. Da kann noch so viel geschehen oder so viel Ruhe sich ausbreiten.
Danke für deinen Text!
ich komme aus dem nicken gar nicht mehr heraus. so ein schöner und wahrer text! (und als „barfuss auf lego“ muss ich natürlich kommentieren…)
Genau das mache ich…ich schleiche nochmal in ihr Zimmer und schaue, ob sie zugedeckt sind, das Kuscheltier in der Nähe ist und sage ihnen leise, dass ich sie liebe. Am Morgen ist erstmal alles wieder gut.
Dito!!
Wahre Worte….DANKE!
Wie wahr, wie wahr.
(Und auch logisch, dass ich erst heute die Zeit und Kraft und Erinnerung finde, deinen tollen Post zu kommentieren. Denn die Abendstunden sind rar. Und mein Hirn dann oft schon etwas ramponiert…)
Einen schönen Blog hast du. Erst kürzlich hab ich dich entdeckt. Und mich sehr darüber gefreut.
Liebe Grüsse, Martina