Unlängst stolperte ich über folgenden Spruch:
The best way to be happy with someone is to learn to be happy alone. That way the company will be a matter of choice… and not necessity.
Dabei fiel mir ein, wie oft ich in meinem Leben schon schief angeschaut wurde, wenn ich sagte, dass ich gern allein bin, gern allein ins Kino gehe, allein zum Sport, allein tanzen. Tatsächlich war das ein langer Prozess, zu akzeptieren, dass das nichts mit Einsamkeit, sondern mit einem wirklichen Bedürfnis nach Ruhe zu tun hat.
Heute als Mutter und damit Vollzeitkraft im Dauereinsatz, ständig geistig oder körperlich „belagert“, kommt genau dieses Alleinsein viel zu kurz. Wahrscheinlich ist das mit ein Grund, warum ich manchmal wirklich gereizt und genervt bin und entsprechend auf meine Kinder reagiere.
Dennoch ist der Wunsch von Eltern während der besonders anstrengenden Zeiten, in denen man ohne familiäre Unterstützung kaum allein aus den eigenen 4 Wänden kommt, der nach Gesellschaft. Gemeinsam Essen gehen, Freunde treffen, Kino, Theater oder ähnliches. Und während all das auch wertvoll und wichtig ist, gönnen wir uns viel zu selten wirklich den Luxus des Alleinseins. Obwohl hierbei doch die eigentliche Kraft getankt werden kann. Der Körper zur Ruhe kommt, der Geist Entspannung erfährt und die eigenen Fühler wieder ein wenig gelüftet werden, bereit für weitere kindliche Besteigungen.
Einmal die Woche allein sein. Ganz für sich. Egal ob im Park, im Wald, im Kino oder im Bett, während die Wohnung rundherum in Stille schweigt. Ohne den Kindern im Zimmer nebenan, ohne Freunden am Telefon, ohne Twitter, ohne Facebook. Das nicht nur ermöglichen, sondern auch bewusst genießen, kann eine wirkliche Energiequelle sein.
Gelingt Euch das? Genießt Ihr es oder braucht Ihr immer Unterhaltung? Könnt Ihr allein sein? Seid Ihr das gern?
„Ein Hauptstudium der Jugend sollte sein, die Einsamkeit ertragen lernen, weil sie eine Quelle des Glücks und der Gemütsruhe ist.“ (Arthur Schopenhauer)
Ich war früher sooo gerne allein! Und ja, es fehlt mir seeeeehr! Nach 4 Jahren Dauerbelagerung, bzw jetzt mit zwei Kindern seit einem Jahr mindestens ein Kind an/um/auf mir, schreit Körper, Geist und Seele fast schon nach alleinsein – und ich bin sicher deswegen öfters grundlos gereizt. Mein Highlight war vor 2 Wochen – da hatte ich 5 Minuten für mich beim Müllausleeren ;)
Naja, meine Zeit wird auch wieder kommen – irgendwann – hoffentlich ;)
Das ist für mich auch existenziell wichtig! Es ist meine tägliche Kraftquelle während des Morgenschläfchens des Sohnes “allein“ zu sein. Ich verstecke dann auch schon mal das Telefon.
LG, Micha
Früher war ich nur allein wenn ich zur Arbeit mit dem Auto fuhr. Heute genieße ich es sehr einmal in der woche nur zu machen worauf ich Lust habe. Meist ist es mich noch mal ins Bett zu legen nachdem die Kinder in die Kita gebracht sind und danach erst zu arbeiten.
Liebe Grüße
Nina
Oh ja – vieeel zu selten ist man einmal wirklich allein. Ich ging als 18 Jährige nach London und dort lernte ich die Qualität des Alleinseins kennen. Den wirklich allein ist man, wenn man die Sprache nicht gut genug kann um Humor zu transportieren und zu verstehen. Und heute mit 3 Kindern genieße ich es, wenn ich abends regelmäßig in aller Ruhe und alleine vor meiner Nähmaschine sitze. Denn allein sein und nichts tun, kann ich gar nicht gut. In den mittlerweile sieben Jahren, in denen ich Mutter bin, war ich einmal ein Wochenende völlig alleine bei uns zuhause. Nach einer Stunde musste ich das Haus verlassen, weil es so ruhig war und ich mich einsam fühlte. Es war irgendwie komisch. Alleine in der Stadt gefiel es mir dann, aber zählt das noch zu Alleinsein, wenn man umgeben von Menschenmassen ist?
ich glaube ja, dass man allein unter vielen Menschen sehr allein sein kann. Man kann sich allein unter vielen Menschen ja auch sehr sehr einsam fühlen. Oder eben einfach sehr bei sich und allein sein.