Was für eine Woche. Irgendwie war sie bezeichnend für das ganze letzte Schuljahr. Mit Vollgas ging es in den Herbst. Bis Weihnachten ging hier alles seinen Gang, der Alltag versuchte sich einzuspielen, Miniklein startete in der Krippe. Die Eingewöhnung lief problemlos und schnell. Ab Weihnachten ging es dann stetig bergab.
Ich spürte schon in den Weihnachtsferien einen Energieknick. Hangelte mich dann durch den Alltag. Die Kinder waren abwechselnd krank, wir ruderten dahin. Der Winter zog sich endlos dahin, es war grau und trüb draußen und drinnen. Und Ostern kam dann der große Einbruch. Seitdem versuchen wir uns langsam und stetig dahinzubewegen. Nicht zu viel zu tun. Die Kinder sind häufig so halb krank und halb gesund, zu fit um im Bett zu bleiben, zu hinüber um freudvoll durch Kindergarten oder Schule zu toben. Jeder Versuch einen neuen Alltag zu finden scheitert, die Kraft reicht nicht aus. Für niemanden. Immer wenn ich das Gefühl hatte zumindest im Yoga und in der Meditation einen Rhythmus zu finden, wieder etwas zu mir zu kommen, kam irgendwas anders als gedacht. Es war zum Verzweifeln, zum Verrücktwerden, zum Davonlaufen.
Nur noch bis zum Sommer durchhalten, lautete die Devise der letzten Wochen. Und sie wollte es nochmal wissen. Seit Montag liege ich krank darnieder. Hoffe jeden Tag auf Besserung, versuche zu tun, was geht und merke, dass es wenig ist. Fast nichts. Heute der letzte Tag. Geschafft. Auch Miniklein kommt mit Fieber aus dem Kindergarten. Herr Klein trug zwischendurch ein paar Läuse mit sich herum. Alle husten etwas vor sich hin. Sind gereizt und genervt. Wir. sind. ferienreif.
Was die Ferien bringen werden, weiß ich nicht. Letztendlich heißt es für mich: 9 lange Wochen mit wenig Zeit für mich. Denn alle drei Kinder bleiben jetzt mal 9 Wochen lang daheim, auch die Nichtschulkinder. Das bedeutet zwar für mich mehr Belastung, gleichzeitig haben sie es alle nötig. Und ich trage die leise Hoffnung in mir, dass wir uns in einen Ferienmodus einspielen werden, der uns alle etwas Ruhe schenkt. Der uns alle etwas Kraft geben kann.
Mitte Juli fahren wir nach Dänemark. Ganz entschleunigt mit dem Zug. Ich freue mich mal wieder ganz allein mit der Familie zu sein und hier aus allem rauszukommen. Aus der Stadt, der Gegend, ja auch dem Haus. Viel mehr haben wir nicht geplant und ich habe das Gefühl, dass das gut so ist.
Viele fragen mich: Und was machst Du dann ab Herbst? Mittlerweile kann ich ganz einfach und leicht sagen: Nichts. Weil ich weiß, dass es richtig ist. Und ich habe wieder Vertrauen darin, dass sich eine Tür öffnen wird, ein neuer Pfad ist dahinter, den ich jetzt einfach noch nicht sehen kann. Aber wenn die Zeit dafür gegeben ist, dann wird sich alles ebnen. Ganz bestimmt.
Anfang September fahre ich mit dem Liepsten allein nach Edinburgh. Nur wir zwei. Das haben wir dringend nötig, das braucht eine Beziehung, die gerade vom Alltag verschluckt wird. Und Ende September fahre ich ganz allein für eine Woche an die Ostsee. Das braucht meine Seele und mein Körper. Und all das sind meine Leuchttürme am Ende eines langen Sommers.
Dazwischen will ich genießen, nichts erwarten vom Tag. Die Kinder knutschen und mit ihnen lachen. Und vielleicht hier und da Zeit finden für ruhige Gespräche mit lieben Menschen und das ein oder andere Glas Wein an lauen Sommerabenden. Und wenn gar nichts mehr geht, dann schließe ich die Augen und begebe mich an meinen Wohlfühlort. Der existiert nur in meinem Kopf und ist von mir ausgestattet und hergerichtet. Schön ist es da. Wunderschön.
Was sind Eure Ferienpläne? Wie blickt Ihr auf den Sommer? Erzählt mir, was habt Ihr vor?
Genießt es, habt es bunt und lustig! Und vergesst nicht auch nichts zu tun!
9 Wochen mit allen Kindern? Das ist ja wirklich eine Herausforderung. Ehrlich gesagt bin ich schon etwas nervös wegen der ersten zwei Ferienwochen, in denen der Jüngste keinen Kindergarten hat und wir hier einen Rhythmus finden wollen. Dann fahren wir zwei Wochen mit allen Kindern + Freund der großen Tochter nach Holland. Großfamilie im Ferienhaus! Danach wird der Kleine wieder in den Kindergarten gehen. Ich bin gespannt.
LG und berichte mal, wie es so wird,
Micha
Naja 4-5 Wochen wird uns immer vom Kindergarten angeraten die Kids rauszunehmen im Sommer. Und ich merke auch, dass sie das wirklich brauchen. Und letztendlich mag ich nicht jeden Morgen 9 Wochen lang diskutieren, warum der Große daheim bleiben darf und die anderen beiden nicht… Bin gespannt, aber auch überzeugt, dass es nicht so anstrengend ist wie das zeitlich vorgegebene Jonglieren im normalen Alltag.