Ich finde es ja immer spannend bei anderen Blogger*innen mitzulesen, wie so ihre Alltage gestaltet sind. Was sie so tun und schaffen mit und neben Kind und Kegel. Und weil meine Tage noch so relativ unstrukturiert sind manchmal und ich mir hier und da Änderungen wünsche, ohne zu wissen, wie, habe ich beschlossen, hin und wieder einen meiner Tage aufzuschreiben. Weil beim Schreiben auch oft so viele neue Gedanken kommen.
Montage sind ja prinzipiell besonders schwierig. Das Aufstehen nach dem Wochenende fällt einem Aufsteh- und Morgenmuffel wie mir extra schwer. 6.00Uhr klingelt der Wecker, den verwaltet aber der Liepste, denn er ist auch derjenige, der pünktlich im Büro sein musswill und der morgens hier den Laden schmeißt. Nach 1-2 Snoozerunden schält er sich aus dem Bett. Ich schäle mich dann noch einmal genüsslich ins Bett hinein und überlasse ihm das Frühstück machen für die Kinder, die jetzt zur dunkleren Jahreszeit auch nicht vor 6:30Uhr aus ihren Betten kriechen. Gegen 6:45Uhr quäle ich mich dann aus dem Bett, um im Wohnzimmer direkt wieder auf das Sofa zu fallen. Immerhin bin ich dann irgendwie anwesend, aber doch nicht so ganz. Mein schwangerer Kreislauf dankt mir diesen ruhigen Start in den Tag. Frau Klein kuschelt sich nach dem Frühstück noch einmal zu mir. Wir beide haben morgens sowieso mehr Zeit, weil ihr Kindergarten viel näher ist und ich keinen Terminstress habe. Herr Klein und der Liepste machen sich derweil fertig für den Tag.
Bis 8Uhr sind dann auch wir fertig und düsen mit dem Lastenrad in den Kindergarten. Die Sonne scheint und ich bin gut gelaunt, endlich wach. Frau Klein plaudert ein wenig vor sich hin. Nach dem Kindergarten fahre ich wieder heim und frühstücke in Ruhe, dazu eine Tasse Kaffee, die mittlerweile mehr oder weniger schmeckt, aber dazu gehört. Ich öffne den Laptop und versuche sehr nicht in den sozialen Netzwerken zu versinken, denn heute wartet die Nachzeichnung meiner Hausverwaltungsstunden, die ich für das Haus leiste, auf mich. Dazu brauche ich gute Musik. Und ein gutes Erinnerungsvermögen. Ahahaha
Um 10Uhr habe ich im Haus Begehung mit der Reinigungsgruppe weil in 2 Wochen unser halbjährlicher Hausgroßputz ansteht und wir die anstehenden Arbeiten eruieren müssen. Eine Stunde lang durchforsten wir das Haus und schauen in die dreckigen Ecken. Danach geht es wieder an den Laptop. Die Buchhaltung braucht ein wenig Pflege und ich auch einen besseren Überblick. Dazu wieder gute Musik und warmen Tee.
Um 12:30Uhr schließe ich den Laptop, packe alles, was ich für die Kindergartenrunde brauche, räume hier und da ein wenig zusammen und gehe um 13Uhr zum Mittagstisch. Ich genieße Plauderei mit anderen aus dem Haus, dazu gutes Essen. 13:30Uhr mache ich mich durch den gerade für mich frisch begonnenen Regen auf den Weg in den Kindergarten von Frau Klein. Sie empfängt mich besonders schlecht gelaunt und redet die ganze Fahrt in Herrn Kleins Kindergarten kaum ein Wort mit mir, wenn, dann nur grummelig. Es fällt mir nicht leicht, sie zu lassen, aber ich – die geborene Schlechtelauneexpertin – weiß, was am hilfreichsten ist und halte mir die ganze Zeit mein früheres Ich vor Augen. Nicht ansprechen. Nicht schief anschauen. Keine blöden Kommentare. Es geht.
Bevor ich zu Herrn Klein in den Kindergarten hinauf gehe kaufe ich noch das nötigste „WasvomWochenendefehlt“ ein. Vor allem Mandarinen, denn diese sind hier gerade Grundnahrungsmittel. Dann holen wir Herrn Klein ab, Frau Klein bleibt noch immer besonders ruhig im Buggy sitzen und sagt nix. Am Heimweg schäle ich die ersten gefühlten 87 Mandarinen und kann so Frau Klein endlich ein Lachen abgewinnen. Das letzte Stück zu Fuß will sie sogar selbst gehen und so stapfen beide Kinder fröhlich durch den Regen heim. Herr Klein freut sich, dass sein Freund heute wieder da ist und ist mit ihm ins Spiel vertieft. Für Frau Klein organisiere ich auch einen Freund und mit somit Freundinnenbesuch. Eine weitere Freundin gesellt sich zu uns und wir plaudern und trinken Tee, während die Kinder erstaunlich ruhig und zufrieden spielen. Gegen 18Uhr verlassen alle NichtBuntraums die Wohnung, ich mache Abendessen und Herr Klein erfreut sich an den Kerzenlichtern, so dass wir bei halber Dunkelheit essen müssen, weil es ihm so gefällt. Der Liepste ist unterwegs, aber etwas später als geplant. Ich habe eine Sitzung und packe schon mal zusammen, so dass wir gleich abklatschen können. Herr Klein fragt mich, ob ich jetzt gehe und in dem Moment merke ich, dass ich das kann. Der Liepste ist unterwegs und wird jeden Moment kommen, das schaffen sie allein. Herr Klein ist begeistert und ruft: „Frau Klein, gib der Mama ein Bussi, sie geht jetzt weg!“ Er ist sichtlich fröhlich allein bleiben zu dürfen. Ich puste noch die Teelichter aus. Sicher ist sicher. Und verlasse die Wohnung. So bin ich pünktlich zu meiner Sitzung, der Liepste ist wenige Minuten später bei den Kindern.
Zweieinhalb Stunden besprechen wir in der Sitzung finanzielle und rechtliche Fragen im Haus. Meine Hauptgruppe, in der ich vertreten bin. Es ist nicht immer einfach, nicht immer lustig, häufig trocken aber meist auch von allem ein bisschen. Dabei kann ich stricken, bzw. rückstricken, weil ich mich verstrickt habe im Gestrick. Und nun sitze ich müde und erschlagen hier im Wohnzimmer und tippe. Das Bett ruft und morgen wartet ein neuer Spielraumtag auf mich. Ein ganz anderer Ablauf als heute. Aber kein weniger voller.
Oft frage ich mich, wo ich bitte noch Platz für all die Dinge finden soll, die ich auch so gern noch machen und gestalten möchte. Und ein drittes Kind oben drauf. Und dann vertraue ich darauf, dass sich alles fügen wird. Weil es muss.
Gute Nacht und eine schöne Woche!
danke fürs teilen – und nur soviel: es wird sich fügen!! :-) bei uns (Nr. 3 ist jetzt 2Jahre) ist grad die Zeit des sich darüber Freuens, dass sovieles grad wieder viel viel leichter wird… und sich auch jede Veränderung immer schneller und leichter in der Famile umsetzt… :-)