Heute ist mal wieder der 12. des Monats. Eigentlich gibts da 12 Bilder vom Tag. Aber die Tage sind hier oft alle recht ähnlich. Und derzeit sehr voll und anstrengend. Da ist es wichtig, dass man kleine Haltepunkte hat. Kleine Momente, die gut tun. Kleine Tankstellen, die Kraft geben. Und weil man ja im Alltagsstress nicht nur gern vergisst, darauf zurückzugreifen, sondern auch vergisst, was diese Dinge eigentlich sind, habe ich sie hier festgehalten.
1. Kaffee und kein Kaffee
Über meinen morgendlichen Kaffee fährt die Eisenbahn. Vorher gibt es von mir nix, kommt nix, geht nix. Das wissen alle und das wird akzeptiert. Nachmittags hingegen trinke ich keinen Kaffee mehr, weil der mir nicht gut tut. Und zu merken, was nicht gut tut, ist indirektes Guttun, habe ich beschlossen.
2. Viel trinken
Ich neige dazu tagsüber wenig zu trinken, weil ich vor allem unterwegs sonst öfter mal ein Problem habe. Aber in den letzten Monaten habe ich vermehrt darauf geachtet, dass ich viel Wasser trinke und seitdem habe ich deutlich mehr Energie und einen klaren Kopf.
3. Wärme
Mir ist ja rund um die Uhr kalt. Vor allem in dieser kalten Winterjahreszeit. Deshalb achte ich vermehrt darauf, dass ich warm bin. Dicke warme Socken. Pulswärmer. Warme Mahlzeiten so oft wie möglich. Viel (Ingwer)Tee. Das tut gut, das beruhigt die Seele.
4. Eine Minute Augen schließen
Es klingt zu leicht, aber ist doch so wirksam. Eine Minute die Augen schließen. Die Füße spüren. Mich spüren. Wo bin ich grad? Was ist los in mir? Was spüre ich? Was höre ich? Richtet den Fokus recht schnell einfach mal weg vom Stress und Wahnsinn. Holt zurück ins Jetzt, in den Moment. Aus einer Minute werden auch gern mal fünf, oder – wenn ich grad ein Kind ins Bett bringe – sogar 10. Danach bin ich wieder etwas ruhiger. Entspannter.
5. Ein Buch (vor)lesen
„Kannst Du mir das vorlesen?“ ist hier eine häufige Frage. Viel lieber will ich manchmal einfach nur dasitzen und nichts lesen. Doch heute habe ich wieder gemerkt – es tut so gut. Eintauchen in eine andere Geschichte. Mit dem Kind verbunden sein. Oder am Abend in Erwachsenenwelten abdriften. In surreale, absurde, lustige, unheimliche… alles besser als in diese verfälscht realen Welten im Internet.
6. Selbstmitgefühl
„Jetzt stell Dich mal nicht so an.“
„Andere schaffen das doch auch.“
Solche Sätze schwirren uns eher im Kopf rum, als die Akzeptanz dessen, was wir wirklich spüren. Zu sehen: Es ist grad viel. Das ist anstrengend. Ich bin müde und erschöpft. ist oftmals schwer. Wir erlauben es uns nicht. Gestehen es uns nicht ein. Dabei tut genau das gut. Weil ein Akzeptieren hilfreicher ist, als ein „ich sollte doch“ und „das muss doch gehen.“ Es muss nicht immer gleich eine Lösung her. Die einfache Akzeptanz reicht oft schon aus, dass es ein wenig leichter wird.
7. Musik
Musik war schon immer wichtig, hat mich berührt, beschwingt, bewegt, rausgerissen aus dem Treiben. Seit einiger Zeit höre ich wieder vermehrt bewusst Musik, schaue, was mir gerade gut tut. Was ich gerade brauche. Habe verschiedene Playlisten für verschiedene Stimmungen. Das tut so gut. Manchmal tut aber auch Stille gut. Und das ist ja auch nur der Zwischenraum zwischen den Noten.
8. Draußensein
Braucht es dazu noch viele Worte? Rausgehen tut immer gut. Je weiter weg von Beton und Asphalt umso besser. Geht aber in der Großstadt nicht immer so leicht. Deshalb habe ich mir hier einen Baum gesucht, den ich mag. Den sehe ich täglich auf meiner Kindergartenrunde. Und manchmal bleibe ich einfach noch stehen, halte inne, schließe die Augen und vergesse, dass ich in der Großstadt bin. Auch ein Blick nach oben, durch karge Baumkronen hindurch in den Himmel helfen um einfach mal die Perspektive zu wechseln.
9. Ordnung
Man kann von Konmarie halten was man will. Ich liebe sie, weil sie mir hilft das Zeug im Haus im Zaum zu halten und weil Dinge einen Platz haben. Ich brauche Ordnung um mich herum. Ich werde im Chaos unruhig, fahrig und unrund. Fühle mich nicht wohl. Es ist sicher nicht klinisch rein bei uns und gern auch mal kindlich bewohnt chaotisch. Aber eine gewisse Grundordnung ist schnell wieder hergestellt und das tut gut.
10. Box breathing
Diese Atemtechnik praktiziere ich mittlerweile mehrmals täglich. Wenn ich warte, in der U-Bahn, im Bett. Bis 4 zählend einatmen, bis 4 zählend den Atem halten, bis 4 zählend ausatmen, bis 4 zählend den Atem halten. Das ganze von vorn. Immer und immer wieder. Wenn ich gut reinkomme, steigere ich auf 5 oder 6 Zählungen. Auch das beruhigt, holt den Fokus von dem, was ist. Entspannt. Probierts aus!
11. Austausch
Ob persönlich, am Telefon oder durch Nachrichten. Der Austausch mit anderen tut gut und ist wichtig. In Interaktion sein. Miteinander reden. Sich von der Seele reden. Anderen zuhören. Ungeteilte Aufmerksamkeit schenken und erhalten. So wertvoll. Und auch wenn es „nur“ Nachrichten sind – im Kontakt sein. Wird mir immer wichtiger, tut mir ganz besonders gut. Nicht allein mit „meinem Zeug“. So eine wertvolle Erfahrung.
12. Fokus auf das Schöne
Ob es Dankbarkeitsrituale sind oder einfach nur die Suche nach dem, was momentan gut ist. Was tut nicht weh, was funktioniert? Was hat mich heute überrascht oder zum lächeln gebracht? Ein Lächeln festhalten. Den Sonnenstrahl im Winter wahrnehmen und spüren. Heute habe ich in die Bäume geschaut und die Vögel zwitschern gehört. Ein Hauch von Frühling. Ein Moment des Glücks. Festhalten.
So vieles, was gut tut. Eine wichtige Liste. Vor allem zeigt sie mir: Es gibt so vieles, was gut tut. So einfach, wirksam und schnell. Nutzen. Eintauchen. Darin baden. Apropos Baden. Eine Badewanne tut auch gut. Nummer 13. Und wer weiß, wenn ich weiter überlege, vielleicht finde ich noch so viel mehr.
Was tut Dir gut, wenn alles andere stressig ist, nicht rund läuft und du erschöpft bist vom Alltag? Schreib’s Dir auf oder schreib’s in die Kommentare, damit andere davon inspiriert werden können!
Bei Draußen nur Kännchen könnt Ihr andere 12von12 sehen.
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