Drei Jahre Drei – und dreifach viel gelernt

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Vor drei Jahren wurde Miniklein geboren. Wir glaubten ja schon rund und komplett zu sein zu viert, aber Miniklein wollte unbedingt noch dazukommen. Und während das wohl eine ziemliche Herausforderung war, sind wir auch sehr glücklich über diesen kleinen lustigen Menschen.

Die letzten drei Jahre waren dennoch vermutlich die anstrengendsten meines Lebens. Aber ich habe in diesen drei Jahren auch drei wesentliche Dinge über mich gelernt.

Grenzen

Was meine Grenzen sind zum Beispiel. Und wie ich sie erkenne, akzeptiere und vertrete. Vor allem das Erkennen war ja mal der erste Schritt. Und dann zu sehen: Nur weil das bei anderen keine Grenze ist, muss ich da noch lange nicht auch weitermachen und drübergehen. Nur weil andere scheinbar mehr schaffen – und ich schreibe bewusst scheinbar, weil wir oft nur Blitzlichter mitbekommen – heißt das nicht, dass wir das auch müssen. Das war für mich eine der wesentlichsten Lernfelder. Diese Grenzen wirklich zu achten, zu vertreten vor anderen ohne mich dabei schlecht oder „falsch“ zu fühlen. Zu dem zu stehen, was ich schaffe oder nicht. Das war und ist sehr wesentlich für meinen Alltag nun.

Hilfe

Ich habe gelernt Hilfe aktiv zu suchen, anzufragen und vor allem: anzunehmen. Das ist gar nicht so leicht wenn man aufgewachsen ist in einer Welt voller „Das muss ich allein schaffen.“ und eben diesem „Die anderen schaffen das doch auch.“ Wir wissen eben nicht, wie die anderen vernetzt und aufgestellt sind, welche Hilfen und Mittel ihnen zur Verfügung stehen. Es geht eben einfach nur um uns und darum, was wir jetzt in diesem Moment brauchen.

Selbstfürsorge

Niemand kann sich so gut um mich selbst kümmern wie ich. Niemand sieht von außen, was ich brauche, wenn ich es a) selbst nicht sehe und b) nicht artikuliere. Wenn ich mich aber nicht gut kümmere, dann bröckelt mein Fundament. Dann kann ich mich auch nicht gut um die anderen kümmern. Und mit drei Kindern ist das aber wichtig. Die sind noch klein, die brauchen noch viel. Aber sie dürfen auch lernen, dass Mama auch Bedürfnisse hat, Pausen braucht und vor allem dürfen sie sehen: Die Mama kümmert sich gut um sich. Dann geht’s ihr besser und dann geht’s auch uns besser. Was genau diese Selbstfürsorge ist, das muss man auch erstmal rausfinden. Das ist auch so ein Lernprozess. Ich hab hier mal einiges zusammengeschrieben, was mir gut tut im Alltag. Vielleicht wollt Ihr das auch machen. Ist ganz hilfreich, wenn man mal 10 Minuten hat und panisch mit den Händen wedelt und denkt: Schnell schnell – wie nutze ich meine Zeit jetzt am besten???

Also ja, viel gelernt in diesen drei Jahren. Vieles, was irgendwie normal klingt und selbstverständlich. Was aber je nachdem, wie wir aufgewachsen sind, welche Muster wir entwickelt haben, welche Glaubenssätze und Gedanken sich verfestigt haben vielleicht doch nicht so ganz in uns verankert ist. Sondern eher verdreht, verknotet und verwoben.

Nun entknote ich und fühle mich etwas leichter als vor einem Jahr noch. Denn ja, natürlich hilft es, dass die Kinder älter werden, mehr verstehen, mithelfen, weniger einfordern oder zumindest anders.

Viele sagen – sie werden so schnell groß. Ja, das ist wahr. Aber das muss doch nicht schlecht sein, deshalb müssen wir doch nicht an diesen kleinen Jahren festklammern. Große Kinder haben auch ihren Zauber. Ich habe die Babyzeiten dreimal sehr genossen. Aber ich freue mich auch auf alles andere, was da kommt und noch kommen wird.

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