Donnerstagsrealitäten :: Was ich alles schaffe und du kannst das auch

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Letzte Woche sah es ja hier schon nicht so rosig aus. Krankes Kind daheim und keine Zeit für nix. Darauf stapelte sich dann ja noch ein krankes Kind und ein Workshop des Liepsten, der ihn mir von früh bis spät abends fernhielt. Also alles auf mich, alles allein. Mittlerweile sind die Kinder wieder wohl auf, aber von Alltag und Normalität ist hier noch nichts zu spüren.

Und so begann der Tag mit einem jammerigen klebrigen Kleinkind. Und kurz nachdem ich selbiges hingelegt hatte schlummerte das andere Kind auch ein, doch bevor ich jubilieren und die freie Zeit genießen oder nutzen konnte, kam schon wieder ein Jammern aus dem Kinderschlafzimmer. Da wollte ich dann auch nur noch jammern. Aber dass mir das nix bringen würde, war mir auch klar. Also begab ich mich in diesen Tag und ließ mich auf ihn ein.

Und nun blicke ich zurück und habe vieles nicht geschafft, bin zu vielem nicht gekommen. Aber wenn ich mir überlege, was ich alles geschafft habe, dann sieht dieser Tag gar nicht so grau aus.

  • Ich war in der Apotheke, im Supermarkt und in der Bücherei.
  • Ich habe zwei Kindern dreimal Antibiotika verabreicht. Dafür allein bekomme ich eine Medaille!!!
  • Ich habe Frühstück und Mittag gekocht, beim Abendessen wurde ich dann etwas faul.
  • Ich habe ein paar Seiten in der Sonne in dem Buch „TCM Praxis – Traditionelle Chinesische Medizin – Einfache Anwendungen in der Ernährung“ von Ernährungsberaterin Katharina Ziegelbauer gelesen.
  • Ich habe in Anlehnung an den mbsr Kurs von gestern meine Hausaufgabe gemacht und eine Tätigkeit achtsam ausgeführt – ich habe Miniklein zweimal sehr achtsam gewickelt. Etwas, was ich für so wichtig halte und was mir doch immer wieder entgleitet im Alltag.
  • Ich habe mich über Menschen geärgert und den Ärger erfolgreich von mir geschoben
  • Ich habe Wäsche gewaschen.

Naja, das ist ja wohl nicht nix.

Ich glaube wir versteifen uns zu sehr auf das, was wir nicht schaffen im Alltag. Gerade als Mütter schimpfen wir so oft und so viel darüber, was wir alles nicht erledigt bekommen, wozu wir nicht kommen und was wir doch alles gern tun würden. Dabei würdigen wir nicht einmal all das, was wir schaffen. Wir kochen, wir kaufen ein, wir wickeln, wir waschen, wir räumen, wir organisieren. Wir verabreichen Medikamente, wir putzen Zähne, wir singen, wir lesen vor, wir helfen Matheaufgaben zu lösen, wir diskutieren wichtige Fragen der Weltgeschichte (Warum? Warum? Warum, Mama???) Und nein, vielleicht lesen wir nicht so viel wie wir gern würden, vielleicht arbeiten wir nicht das, was wir uns vorgenommen haben. Aber dann hängen wir plötzlich auf Facebook und Twitter, auf Instagram und irgendwo herum. Ich bin dort zur Zeit weniger vertreten, weil es sich nicht wirklich ausgeht zeitlich und weil ich nicht mehr jeden Piep irgendwo kundtun möchte. So komme ich dann eben dazu, ein paar Seiten zu lesen. Oder einmal ganz bewusst beim Kind zu sein. Oder bei mir.

Ich glaube auch, dass wir uns oft zu viel vornehmen. Dass wir die Aufgaben nicht einteilen in „müssen“ und „falls möglich“ sondern dass alles immer ein Muss ist. Und dann haben wir keine „Was ist, wenn nicht“ – Strategie. Die ist eigentlich einfach und doch so schwer. Sie heißt: Annehmen und offen sein für das, was sich daraus Neues für uns ergibt. Pause machen. Motor abschalten (oder Handy) und durchatmen.

Fünf Minuten für uns sind immer drin. Und wenn wir diese weise nutzen, dann geben sie uns so viel. Dann können wir daraus schöpfen. Als ich heute in die Bäume über mir blickte, in einer gar nicht schönen Wohnsiedlung, die ich durchkreuzte, da sah ich die Sonne wunderbare Lichter zaubern. Und ich merkte wieder einmal: Das Leben ist voller Momente, die uns Kraft geben. Schon war ich wieder ein Stück ruhiger, entspannter, achtsamer.

Natürlich gelingt mir das nicht immer. Aber es gelingt mir immer öfter. Und das empfinde ich als sehr wertvoll.

Um all das geht es unter anderem auch in meinem Kurs „Lebenskönigin“, den ich auch irgendwie geschafft habe in den letzten Wochen zu entwickeln. Bis morgen gilt noch der Frühbucherpreis, also wer noch nicht angemeldet ist – schnell sein lohnt sich! Am Montag starten wir dann durch!

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