Die erste Schulwoche ist gelaufen. Und ich habe geschafft, was ich mir vorgenommen hatte – einen ganzen Sommer lang nicht über die Länge der Sommerferien in Österreich zu schimpfen. Also zumindest hier nicht, in echt draußen schon. Gleichzeitig übe ich mich darin sein zu lassen, was ich nicht ändern kann.
Aber das war natürlich nicht der Grund, warum es hier so ruhig war auf dem Blog. Letztendlich gibt es dafür keinen bestimmten Grund, ich habe es einfach nicht geschafft zu bloggen, es wollte mir nichts so recht einfallen und Belangloses wollte ich nicht schreiben. Aber schreiben wollte ich schon. Will ich immer. Mache ich aber zu selten.
Das stimmt auch wieder nicht. Ich habe ja schließlich an meinem Buch geschrieben. 150 Seiten sind das nun schon und es werden noch einige mehr werden. Es tut gut, in dieser Hinsicht wieder etwas zu tun und weiterzukommen. Das soll mein erster Roman werden und obwohl mir zig Ideen im Kopf herumspinnen, wird dieser wohl der Erstgeborene. Ich bin selbst sehr gespannt, begeistert, dann wieder frustriert und unsicher. Das sind aber – das habe ich schon erfahren – die üblichen Zustände sämtlicher Autor:innen. Und ich lasse mich davon nicht beeindrucken.
Daneben habe ich eine neue Ausbildung angefangen und damit auch eine ganz neue Art zu denken. Von der Ausbildung werde ich an anderer Stelle noch erzählen. Das ist jedenfalls sehr bereichernd und intensiv und wird mein Leben komplett auf den Kopf stellen (tut es schon). Und die ist auch der Grund für meine neue Art zu denken. Denn es geht eigentlich genau darum: Wie wir denken und was wir uns rund um die Uhr selbst erzählen, was wir davon glauben und wie wir uns damit unsere Welt so erschaffen, wie sie ist. Was mir aber bei dieser Ausbildung besonders auffällt ist, dass dieses Denken oft den Ursprung in Kindheitstagen hat. Wir erzählen uns nämlich den ganzen Tag lang Dinge wie „Das kann ich nicht. Das schaffe ich nicht. Das ist nichts für mich. Dafür bin ich nicht geschaffen. Dafür bin ich nicht der Typ. Ich bin nicht gut genug.“ Etc. etc. und endlos etc….
Das liegt daran, dass wir als Kinder eigentlich nie wirklich gehört haben, dass wir genug sind. Uns wurde nicht gesagt, was gut, toll, besonders oder einzigartig ist an uns. Uns wurde nur gesagt, was wir falsch gemacht haben, was wir nicht gut gemacht haben. Oder wir wurden gelobt, aber immer für etwas bestimmtes. Nie einfach so, weil wir so waren, wie wir waren. Tja, wo soll da der Glaube herkommen, dass wir etwas wert sind, dass wir irgendetwas verdient haben, dass wir wertvoll sind für jemanden, dass wir überhaupt jemand sind?
Und genau daran arbeite ich gerade. An mir und an meinen Kindern. Denen sage ich das jetzt nämlich immer und immer öfter. Dass sie toll sind. Dass sie lustig sind. Dass sie besonders sind. Und wie sehr ich sie liebe. Das hat nichts mit Verwöhnen oder Verhätscheln zu tun. Das ist in Wahrheit ihr Grundrecht und sie sollten von all dem viel mehr hören als von allem anderen. Denn das bekommen sie in der Schule ständig, das erleben sie in ihren Peer Gruppen. Warum müssen wir da als Eltern noch in diese Kerbe schlagen, wo sie doch von uns nichts anderes brauchen als bedingungslose Liebe? Denn ehrlich, wenn wir mal den Alltag ausblenden, die anstrengenden Momente, die mühsamen „Ich hab doch schon 100 Mal gesagt, dass…“ Situationen, dann lieben wir unsere Kinder doch einfach so, wie sie sind. Dann finden wir sie besonders. Warum also sollten wir ihnen das nicht sagen?
Und wo wir schon dabei sind… Auch uns dürfen wir das sagen. Immer und immer wieder. Weil wir es auch sind. All das. Und wenn wir das nicht glauben, dann dürfen wir das sagen so lange, bis wir es glauben. Es ist der einzig richtige Weg. Es ist alles, was wir brauchen. Selbstakzeptanz. Selbstliebe. Liebe. Ich empfehle Euch: Fangt damit an! Und ich höre damit jetzt nicht mehr auf. Nie mehr.
Bis bald!
Gute und wichtige Gedanken. Hab vielen Dank dafür.