Jeder Montag ist wie ein neuer Start für mich. Einen Rhythmus finden oder festigen. To dos abhaken oder neu setzen. Mit den Kindern gemeinsam weiter wachsen. Ich sein und bleiben. Oder werden. Das Wochenende kommt oft schneller, als geplant. Ich verliere mich im Familientrubel und Sonntagabend schwebe ich schon wieder zwischen eben noch hier, jetzt schon drüben. Immer im Fluss.
Um mal ein wenig zur Ruhe zu kommen, anzuhalten, durchzuatmen, will ich nun wöchentlich festhalten, was festhaltenswert ist. Erkenntnisse. Erlebnisse. Errungenschaften. Um das zu schätzen, was man schafft und was oft im Fluss untergeht. Und das anzunehmen, was nicht so gut lief. Denn das gehört dazu.
Diese Woche war sehr hart. Hustenschnupfenkranke Kinder gepaart mit winterlichen Temperaturen sorgten für zu viel Energieüberschuss bei Herrn Klein. Die entlud er dann meist gegen Abend daheim. Zu wild, zu laut und zu viel für mich und seine kleine Schwester. Es fällt mir noch schwer herauszufinden, was davon einfach normal ist und sein muss und sein darf, und was mir, als hochsensible Person, zu viel ist, und wo ich einfach Grenzen setzen muss. Frau Klein nimmt auch vieles gelassener als ich. Das muss ich akzeptieren lernen, ohne zu schnell dazwischenzufahren.
Unzufriedenheit über mein Tun und Sein hat viel reingespielt, dass ich so still und leer war. Oder zu schnell genervt und gereizt. Ich habe Essen vergessen und unterzuckerte schnell. Wer nicht auf sich achtet, kann nicht gut auf andere, vor allem seine Kinder, achten.
Ich schrieb einer Freundin, dass ich keine Energie mehr hatte für Empathie und Respekt. Ihre Antwort war: Du musst Empathie und Respekt erfahren und tanken. Aus einem leeren Topf kann man nicht schöpfen. Mein Empathietopf war komplett leer und ich konnte oft nicht mehr trösten, nicht mehr verstehen und einsehen. Ich konnte nur noch laut schimpfen, Kopf schütteln, oder gar nichts mehr sagen. „Mama, kannst du laut reden?“ war eine häufige Frage diese Woche und spricht wohl Bände für meine erstarrte Stille.
Freitag abend hat sich eine Kissenschlacht ergeben. Dabei haben wir zu dritt – Frau Klein schlief schon – viel Energie entladen, viel gemeinsam gelacht und irgendwie die schlechte Stimmung der letzten Tage verkloppt. Außerdem haben wir beschlossen den Dreiecksständer mit Rutschbrett, den wir erst nach dem Umzug abholen wollten, doch jetzt schon zu holen. Für etwas mehr körperliche Aktivität daheim.
Der Christkindlmarkt am Karlsplatz hat eröffnet. Mit der üblichen Ladung Stroh, in der die Kinder herumtoben können. Vielleicht eine Option für den einen oder anderen energiegeladenen Nachmittag. Das erste Antesten heute war noch vorsichtig.
Also ja, die Woche war schwer. Ich war teilweise am Tiefpunkt. Aber ich fühle mich wieder etwas besser, hoffnungsvoller und motivierter. Durchatmen. Weiter machen!