In den letzten Wochen habe ich gelebt wie ein Biene. Ich war nur am Tun, am Herumwuseln in der Wohnung oder im Haus. Ich habe abertausende Ideen geboren, begonnen sie anzugehen, umzusetzen oder zu verwerfen. Ich plane, ich handle und bin vom Träumen schon wieder weit entfernt. Aber nicht nur davon. Auch von mir selbst bin ich weit entfernt. Habe scheinbar jeglichen Kontakt zu mir verloren.
An diesem Wochenende besuche ich einen „Sensory Awareness“ Workshop. Einen Workshop, in dem es um genau dieses bewusste spüren geht. Darum, sich mit sich selbst und mit allem herum bewusst wahrzunehmen. Mit allen Sinnen. Doch selbst in diesem Workshop fällt es mir schwer zu mir zurückzufinden. Mich zu spüren. Immerhin habe ich durch diesen Kurs die Erkenntnis gewonnen, dass ich den Kontakt zu mir verloren habe. Das ist ja schon mal etwas. Woher das kommt? Kann ich nur vermuten.
Ich nehme sehr viel aus dem, was um mich herum geschieht, wahr. Ich bin immer mit allen Sinnen präsent. Bewusst oder unbewusst. Das ist mir oft zu viel, so dass ich beginne auszublenden. Ich blende aus, was ich gerade nicht brauche, nicht ertrage. Was mir zu viel wird. Und weil ich momentan so viel anderes im Kopf habe, folge ich dem und ausschließlich dem. Und blende dabei nicht nur das, was um mich herum ist aus, sondern mich selbst dabei auch. Hinzu kommt das Leben in diesem Wohnprojekt. Wo wir nun seit kurzem gemeinsam wohnen, uns alle kennen und ständig begegnen. Wo ich ständig in Kontakt bin mit anderen. Ja, irgendwo dazwischen habe ich mich verloren. Aber noch schlimmer – ich habe auch den Kontakt zu meinen Kindern verloren. Sie laufen hier so mit, ich stille ihre Bedürfnisse. Aber wenn sie mich rufen, mir etwas mitteilen wollen, dann bin ich nicht ganz bei ihnen. Dann bin ich geistig da, wo ich doch gerade auch noch war oder sein will. Weil ich doch dies und jenes tun will. Ich komme nicht mehr zur Ruhe, beobachte nicht mehr, sehe nicht mehr.
Der Liepste hat es da noch am Besten. Denn er ist da, wenn die Welt um uns herum dunkel wird, wenn die Kontakte sich in der Nacht verlieren und ich kurz – bevor ich in den Schlaf versinke – zu mir finde.
Es wird also Zeit, dass ich wieder Wege und Strategien finde, um Kontakte zu knüpfen. Mit dem Ich in mir. Mit meinen Kindern. Mit uns. Drum werde ich jetzt mal wieder den Laptop abschalten. Ein paar Lichter gleich dazu. Musik auflegen und dieser bewusst lauschen. So wie früher, wenn mir alles zu viel wurde und ich statt Kontakten nachzulaufen bei mir bleiben wollte.
Was tut Ihr, wenn Ihr das Gefühl habt, Ihr seid Euch selbst abhanden gekommen?
Tja – ich hatte bisher nur so ein Gefühl, dass es passiert sein könnte. Viele Projekte. Viele Ideen. Viel Arbeit.
Ich bin noch auf der Suche nach mir und muss den richtigen Weg erst finden.
Aber ich glaube ein Bad in der Wanne – nur ich und … nichts. Das wär mal ein guter Anfang.
Ich bin zwar -wenn ich neben meinen to do listen mal zeit finde – auch noch auf der suche nach mir, aber..
¤ einfach mal flach auf den boden legen und nur sein
¤ meditieren, atmen
¤ ein bad nehmen
Mich austauschen. Oft bemerke ich das erst durch den Kontakt mit anderen. Ansonsten Badewanne, Laufen, Briefe schreiben, früh Schlafen gehen, Termine absagen und einfach nur sein.
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Oh ja, das ist auch genau mein Thema und es hat an diesem Wochenende zu einem kleinen breakdown meinerseits geführt. Was als erste Hilfsmaßnahmen gut tat, war Schlafen und raus kommen. Ein Spaziergang im Park und der Besuch eines schönen Cafes.
Wünsche dir alles Gute,
LG, Micha
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