Jetzt sind wir gerade mal 5Tage in den Staaten. Es fühlt sich bereits an wie eine kleine Ewigkeit. Zu Hause scheint oft sooo weit weg. Unser Urlaub hier hatte ja nur ein paar wenige Fixpunkte. Dazwischen ist alles variabel. Jeder Tag neu. Uns tut das sehr gut. Wir sind generell nicht die strukturiert Organisiertesten. Wir schwimmen lieber so dahin. Und haben dabei tolle Möglichkeiten uns neu zu entdecken.
Denn wir haben Zeit. Wir haben Ruhe und keine strenge Agenda. Das halte ich für besonders wichtig am Urlaub mit Kindern – Pläne, die man verwerfen kann. Leere, die mit Allem und Nichts gefüllt werden kann.
Dabei haben wir viel mehr Möglichkeiten die Kinder, aber auch uns zu beobachten und zu sehen: Wann sind sie zufrieden? Was braucht es? Wann streiten sie? Wann drehen sie durch und warum? Wann sind wir zufrieden? Wer von uns beiden kann womit besser umgehen?
Dabei wird wieder mal klar: Essen, Schlaf und Bewegung sind essentiell für ein glückliches Gefüge. Wenn wir so dahindümpeln, vergessen wir gern mal einen Snack herzurichten. Wir kommen erst später drauf, dass die Hitze (uns alle) müde macht.
Und letztendlich braucht jeder noch so faule und scheinbar erholsame Urlaubstag etwas Unterhaltung – meist Bewegung – für die Kinder. Aber auch für uns.
Ich selbst werde unruhig wenn der kleine Hunger größer wird. Der Liepste hat bessere Nerven als ich, wenn die Kinder überdreht sind. Ich erkenne schneller, wenn sie hungrig sind. Und wir alle 4 werden sekündlich genervter, wenn wir zu lange planlos herumsitzen.
Klingt alles einfach, logisch und klar. Aber wenn wir im Alltag gefangen sind, sind es oft gerade diese einfachen Dinge, die wir nicht sehen im Wald voller Bäume. Da sind wir so mit uns, unserer Arbeit, mit sozialen Kontakten etc beschäftigt, dass uns teilweise sogar die Motivation fehlt, das Gesamtbild überhaupt sehen zu wollen. Wie oft erkennen wir erst abends im Bett oder 3 Wochen, Monate später, was eine „Phase“ zu dieser Phase gemacht hat? Was lange so offensichtlich aber dennoch unbemerkt vor uns war? Urlaub gibt uns die Möglichkeit die Signale wieder neu zu sehen, zu setzen und entsprechend auf sie zu reagieren. Gerade das kann uns dann auch helfen vom Urlaub ein Stück mit nach Hause zu nehmen und davon so lange wie möglich zu zehren.
Und so werden wir jetzt die Kinder packen und an den Strand entführen. Für Ruhe im Kopf und Bewegung im Bein. Dann ist nachher Platz für Dinner im Bauch.
Liebe Grüße aus der Ferne,
Nadine
Wie Recht Du hast.
Diesen Satz würde ich eigentlich gern so stehen lassen. Wie oft hab ich mich schon über den Lausbub geärgert weil er überdrehte und ich zu spät merkte, dass er entweder Hunger oder Bewegungsmangel lit. Es ist zum vor den Kopf hauen. Hab da auch die Tage drüber geschrieben, weil es mir mal wieder auffiel. Also: Du hast Recht