Erkenntnisse der Woche – Weitermachen

Die Erkenntnisse der Woche habe ich nun von Samstag auf Sonntag verschoben, weil ich freitags ja nun die Friday Fives habe und Samstag somit Pause mache. Es sei denn es brennt ein spannendes Thema, aber eigentlich sind Samstage oft recht tote Bloggertage.

In der vergangenen Woche habe ich ja mal wieder einen Vortrag gehalten. Obwohl ich das Wort Vortrag nicht mag, eher das englische Wort Talk, denn was ja an den Abenden mindestens genauso spannend ist ist die Diskussion, die meist im Anschluss entsteht. Diese Woche ging es um das Thema Ängste bei Kindern und ich war überzeugt, dass das viele Eltern ansprechen würde. Weil Ängste sowohl in uns Eltern, als auch eben sehr sehr viel und tief in unseren Kinder stecken und wir oft überfordert sind mit der Frage, wie wir damit umgehen.

Schlussendlich war ich dann doch etwas enttäuscht darüber, dass so wenige Menschen gekommen sind. (Auch wenn ich im Nachhinein erfahren habe, dass es eigentlich viele sind dafür, dass ich das erst seit so kurzer Zeit anbiete.) Und so habe ich viel gegrübelt und mich gewundert.

Ich wohne in einer ziemlichen neubebauten Siedlung. Es wimmelt hier nur so von Familien. Kindergärten und Schulen sind heillos überlaufen, die Spielplätze wimmelvoll. Und genau da werbe ich auch. Klebe Flyer an die Stangen der Babyschaukeln, genau auf Augenhöhe der schaukelnden Eltern. Dennoch bleibt die erwünschte Resonanz aus. Warum?

Ich vermute, dass es nicht das mangelnde Interesse am Thema ist, sondern das mangelnde Interesse daran, sich mit Kindesfragen über das allübliche wie Windelinhalte, Essverhalten, Trotzverhalten und Sprachentwicklung etc. hinausgehen, auseinanderzusetzen. Die Eltern, die sich von mir und meiner Arbeit angesprochen fühlen, sind wenige. Eher eine Minderheit. Das gehört einfach akzeptiert. Es geht also nicht nur darum, das entsprechende Klientel zu finden, sondern auch darum, gefunden zu werden. Denn was ich anbiete, ist zweifelsohne richtig und gut. Das wird mir immer wieder bewusst, wenn ich Rückmeldungen bekomme. Denn die, die ich bekomme, sind ausnahmslos gut. Sei es hier auf dem Blog, per email oder persönlich. Und das stärkt mich. Ich muss also lernen aufzuhören solch scheinbar geringes Interesse persönlich zu nehmen. Ich muss aufhören, mich zu fragen warum. Sondern die Energien weiter in das Tun stecken und mich an dem stärken, was da ist.

Es dauert, es zehrt, es frisst Energie und frustriert oft und viel. Aber gleichzeitig ist es das, was ich will und was mich erfüllt. Ich habe also keine Wahl. Ich muss weitermachen.

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. margreth

    Ja bitte, mach weiter! Wie du schon weisst hast du bei uns eine sehr grosse Veränderung eingeleitet, vielen Dank!!

  2. Micha

    Auch wenn wenige kommen… diejenigen, die kommen, sind meistens wirklich interessiert.
    LG, Micha

  3. Ich kann sehr gut verstehen, dass man da in’s grübeln kommt! Aber es ist doch so, wenn man was gutes macht, dann spricht sich das auch rum und außerdem, wenn man einen erreicht und hilft, dann hat man doch schon einen Teil geschafft.
    Ich persönlich ärgere mich so oft, wenn ich sehe was Du für „Talks“ anbietest. Gerade zum Thema Angst wäre ich zu gerne gekommen, aber ist leider zu weit.
    Also bitte nicht aufgeben, mich haben Deine Worte allein auf diesem Blog schon so oft angesprochen und weiter gebracht.
    Als „Ausländerin“ hier in Frankreich tu ich mir schwer im Erfahrungsaustausch ,it andern Müttern, da die Sprache für mich noch ein großes Hindernis bedeutet. Daher sind Blogs und Menschen wie Du im Moment sehr wichtig und hilfreich.
    Also schön dran bleiben bitte und nicht verzagen.
    Alles Gute!!!

  4. Ich wünsche dir viel Freude und Kraft beim Weitermachen! Ich bin mir sicher, dass du bei denen, die den Weg zu dir finden, etwas bewirkst, ihnen weiterhilfst und auch uns als Leser zum Denken anregst. Lieben Dank dafür!

    Lieber Gruß
    Steffi

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