November: meine Konsumauszeit

Seitdem ich mich intensiver mit Minimalismus befasse, hat sich auch mein Konsumverhalten geändert. Zumindest dahingehend, dass ich mehr darüber nachdenke, was ich kaufe, ob ich es brauche etc. Und dass ich glaube, dass ich ja eigentlich sowieso nicht viel kaufe, weil ich doch alles habe, was ich brauche. Dennoch landet ja immer wieder Zeug hier, ich kaufe hier und da etwas ein und ich bin mir nicht sicher, woher das kommt. Deshalb freue ich mich, dass apfelmädchen und sadfsh auch heuer wieder die Konsumauszeit ausgerufen haben und bin dabei.

auszeit

Ich erhoffe mich dadurch einen besseren Blick darauf zu bekommen, was ich kaufe und mit welcher Argumentation. Ob ich eher impulsiv kaufe, oder überlegt. Denn oft erfinde ich Argumente für einen Kauf während eines impulsiven Kaufenwollenmomentes. Das ist sozusagen das Hintertürchen von minimalistischem Einkaufen.

Ich habe zur Konsumauszeit auch mal wieder einen zuckerfreien Monat eingeplant. Das tut mir eigentlich immer sehr gut, aber im hektischen Alltag ist es schwer umzusetzen. Dabei machen aber glaube ich die vielen süßen Snacks zwischendurch auch sehr viel meiner Einkäufe aus. So kann ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Hoffe ich.

Die Konsumauszeit hat dummerweise während unseres Kurzurlaubes in Italien begonnen. Am 1. November waren wir in Rom unterwegs und vertrieben uns dort die Zeit bis zur Abfahrt unseres Nachtzuges am Abend. Das hieß natürlich: Essen gehen, Futter für die Reise extra kaufen. Ich habe es dennoch geschafft nichts Süßes zu essen – was in Rome nicht sonderlich leicht ist… Und beim Essengehen haben wir uns auch gut zurückhalten können, haben nicht übermäßige Mengen bestellt sondern abgewartet, was die Kinder wirklich essen und ihre Reste vertilgt, statt selbst große Mahlzeiten zu bestellen. So blieb nichts über und wir waren dennoch alle gut satt.

Gespürt habe ich mein bereits geändertes Konsumverhalten beim Vorbeispazieren an all den Souvenirshops und kleinen Boutiquen. Solche Läden liebe ich ja, könnte endlos stöbern und mir hier und da (dank ausgefeilter pro Argumente) unendlich viel kleinen Schnickschnack kaufen. Mittlerweile weiß ich aber, dass der mich nicht ewig glücklich macht und beim nächsten Minimalismgame vermutlich nur in den Müll fliegt. Und mit drei Kindern kann man auch nicht gemütlich durch kleine Boutiquen strolchen, was ich nicht mehr sonderlich schade fand. Zum einen scheint die Mode in Italien so gar nicht mein Geschmack, zum anderen bin ich froh, dass mein Kleiderschrank gerade alles beinhaltet, was ich brauche. Es tat mir regelrecht gut an den Shops vorbeizugehen und nichts kaufen zu wollen. Nicht das Gefühl zu verspüren ich könnte das schönste, das tollste, das beste Schnäppchen verpassen.

 

Nun sind wir wieder in Wien und ich bin gespannt, was der restliche November so mit sich bringt.

Dass die Artikel zum Thema Konsumauszeit nun hier landen und nicht auf familieminimal liegt daran, dass ich nun eine Weitung des Buntraums auf mehr Themen beschlossen habe und somit auch hier über Minimalismus und simplicity bloggen werde, familie minimal ruhen und eventuell wieder ganz einschlafen lassen werde. Denn zwei Blogs zu bedienen ist enorm stressig und im Moment einfach zu viel für mich.

Morgen werde ich Euch dann ausführlich von unserem Homeexchange berichten, unserem ersten Wohnungstausch mit einer italienischen Familie. Das war ganz wunderbar.

Bis dahin muss ich erst einmal wieder hier ankommen, die Nacht im Nachtzug hängt mir noch sehr nach.

Alles Liebe, Nadine

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. ramona

    Ich freu mich sehr, dass du dabei bist!

  2. Hallo Nadine,

    ich freu mich gerade sehr, dass ich deinen Blog durch die Konsumauszeit entdeckt habe. Deine Gedanken zum Urlaub und zu Schnäppchen kommen mir sehr bekannt vor, denn ich selber bin zwar nie so ein richter Mitbringselfan gewesen, aber es schleicht sich halt doch als (gesellschaftlich gewünschtes) Verhalten ein. Und plötzlich geht man durch eine fremde Umgebung nicht mehr mit dem „Staunen, wie schön es hier ist“-Blick, sondern mit einer Konsumbrille – wie blöd. Was für eine Erleichterung, wenn man die Brille wieder ablegen kann oder wie du so passend geschrieben hast: „Nicht das Gefühl zu verspüren ich könnte das schönste, das tollste, das beste Schnäppchen verpassen.“

    Viel Spaß bei der Konsumauszeit,
    Svenja (Apfelmädchen)

  3. Katrin

    Eine tolle Challenge, die sich jeder einmal stellen sollte. Vielen ist garnicht bewusst, was man immer wieder für Käufe tätigt, die im Grunde total überflüssig sind. Durch die Challenge sieht man am Ende auch, was an Geld eingespart werden kann.

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