Im Leben mit Kindern bekommt ein Wort recht bald eine sehr dominante Rolle: Das Nein! Wir setzen es ein, um Grenzen aufzuzeigen, um das Kind vor Gefahren zu schützen, um Regeln zu verdeutlichen. Recht bald bekommt das Nein immer mehr Füße und rennt uns immer schneller davon. Bevor uns etwas anderes einfällt, rufen wir NEIN! Nein! Neinneinnein!
Ein Nein kann oft wirklich notwendig sein. Was aber mindestens genauso notwendig ist ein klares, lautes, deutliches und vor allem gutes JA ! Denn aus dem Ja wird immer öfter ein kontaktloses Nicken, ein „Mhm“, ein schnelles „jupp“ oder ein hastiges „jaja“. Dabei sind die Ja Momente die, in denen wir unseren Kindern wirklich vermitteln können:
„JA! Jetzt habe ich Zeit für Dich! Lass uns etwas machen!“
„JA! Ich habe gesehen, wie Du bis da raufgeklettert bist und wie viel Spaß Du dabei hattest!“
„JA! Jetzt gibt es endlich Essen. Du hast schon riesigen Hunger, stimmt’s?“
Alltagssituationen, die für Kinder genauso bedeutend sind, wie die kleinen Momente.
Denn wenn ich Ja zu meinem Kind sage, sage ich auch Ja zu mir. Ich sage Ja zum Leben und Ja zu diesem Moment. Wenn ich Ja zu meinem Kind sage, und ihm dabei in die Augen schaue, ganz in Kontakt mit ihm bin, mache ich aus der Alltagssituation einen kleinen Augenblick zum Festhalten. Für uns beide.
Wir können nicht alle Nein ersetzen. Aber wir können jedem Ja die Chance geben, ein besonderes zu sein.
Wie oft habt Ihr heut schon Ja gesagt? Habt Ihr dabei vom Smartphone aufgeschaut? In die Augen Eurer Kinder? Habt Ihr zu einem Erwachsenen wirklich bewusst Ja gesagt? Dabei gelächelt? Nicht? Dann wird es höchste Zeit!