Selbstliebe am Valentinstag

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Valentinstag. Dieser Tag voller datierter Liebesbekundungen. Man kann davon halten, was man will. Ob eine Liebe jedenfalls liebens- und lebenswert ist, entscheidet nicht Schokolade oder ein Strauß Blumen. Was viel mehr dazu beiträgt ob eine Liebe genug ist liegt meist bei einer einzigen Person – und das ist nicht unser Partner oder unsere Partnerin.

Das sind wir selbst.

Denn wir können nicht Liebe annehmen und geben, wenn wir uns selbst nicht lieben. Jedenfalls nicht bedingungslos. Das ist doch das Problem vieler Paare. Sie erwarten so viel voneinander. Wünschen sich, dass der oder die andere die eigenen Bedürfnisse sprichwörtlich von den Lippen abliest.

Klar is da der Wunsch nach Anerkennung, nach „Gesehen werden“, nach Wertschätzung. Aber wenn wir uns abhängig davon machen, dann begeben wir uns in eine Opferposition und aus der heraus kann die Liebe, die wir bekommen, nicht genug sein. Selbstliebe ist das Fass am unteren Teil des Bodens, in das die Liebe der anderen hineinfließen kann. Nur wenn dieser Boden stabil und gut befestigt ist, kann darauf Liebe in Unmengen schwimmen und wir können sie tragen.

Blöderweise ist Selbstliebe in unserer Gesellschaft behaftet mit der Ansicht von Eigenlob, das stinkt. Mit Eigenliebe und Egoismus. Damit, dass wir uns vor die Bedürfnisse der anderen stellen. Dabei kommen immer mehr Menschen drauf, dass es nicht gut geht, wenn wir uns immer erst um alle anderen und dann erst um uns selbst kümmern. Weil wir uns dann abhängig machen von der Liebe der anderen, die aber nicht ausreichend kommt, wenn wir sie an Bedingungen knüpfen. Vor allem wir Mütter neigen halt dazu uns in erster Linie um die Kinder zu kümmern und deren Bedürfnisse zu stillen, bevor wir uns um uns kümmern. Das kann aber nur bedingt gutgehen.

Ich plädiere also für mehr Selbstliebe. Die zu finden ist aber gar nicht so leicht. Denn ich kann mich natürlich hinstellen und sagen: Ich liebe mich. Und an manchen Tagen mag ich das vielleicht sogar glauben, an anderen wiederum kann ich das nicht mal leise denken. Es ist ein Prozess, der Zeit braucht. Aber das gute ist: Wir können heute sogleich damit anfangen. Wie?

  • Sehen, was wir gut können, leisten, schaffen. Das ist nämlich oft mehr, als wir uns selbst eingestehen.
  • Sehen, was wir bisher geleistet und geschafft haben. Auch das ist mehr, als wir glauben. Dazu gehören alle Hürden, die wir im Leben schon gemeistert haben, egal wie klein oder groß.
  • Akzeptieren, was uns wichtig ist. Egal ob andere das auch für wichtig halten oder für eine nervige Macke. Ein „Lass den Haushalt sein!“ gilt nicht, wenn mir Ordnung einfach wichtig ist. Umgekehrt ist es ok, wenn jemand im Chaos gut zurechtkommt.
  • Bei uns selbst bleiben. Dazu habe ich hier schon einmal eine kleine Übung aufgeschrieben.
  • Möglichst viel Zeit mit uns selbst verbringen und uns selbst gut kennenlernen.
  • Tun, was uns gut tut. Und dabei darauf achten, dass es etwas ist, was wirklich uns gut tut. Das ist es, was mir gut tut.

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