Schottland ahoi – Da ist was los !

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Lochranza, Isle of Arran

Gestern schrieb Christine, aka Mama_arbeitet auf Twitter, dass ihre Tochter als eine von vielen auserwählt wurde für einen Schüleraustausch nach Schottland. Dieser kostet allerdings €500. Christine ist alleinerziehend mit 3 Kindern und für sie ist das ein unsagbarer Batzen Geld.

Ich erinnerte mich an eine Aktion, die in der Facebookgruppe „RIE – Mindful parenting“ vor kurzem gestartet wurde für Lisa Sunbury von Regarding Baby. Sie saß in Florida fest, weit weg von all ihren Freunden und Bekannten in Santa Cruz und wartete und bangte und kämpfte um die Adoption ihrer Nichte. Um ihr eine Pause, einen Auftankurlaub bei ihren Freunden in Santa Cruz zu ermöglichen, um sie damit weiter durch den langen (noch immer andauernden Akt) der Adoption zu unterstützen, startete eine Mutter aus der Gruppe ein Fundraising für Lisa. In kürzester Zeit war das Geld für Hin- und Rückflug gesammelt und Lisa konnte einen kurzen Urlaub genießen.

Ich schaute mir die Followerzahl von Mama_arbeitet an und war mir sicher, dass wir das auch schaffen konnten. Bevor ich noch nach solchen Crowdfunding seiten im Netz suchen konnte, schlug mir jemand Betterplace vor und ich registrierte am Handy unterwegs in den Kindergarten das Projekt „Schottland ahoi!“. Ich lud ein Schottlandfoto aus meinem Facebook-album hoch, schrieb ein paar Worte, legte eine Summe fest und schickte das Projekt los.

Am Abend bekam ich eine email, dass sie eine detailliertere Projektbeschreibung bräuchten und so zauberte ich ein paar Worte mehr aus dem Hut. Heute mittag ging das Projekt dann endlich online und ich stellte es sofort auf Twitter.

Innerhalb einer Stunde hatten wir 52% erreicht. Eine halbe Stunde später erhielt ich von betterplace die Nachricht, dass ich einen neuen Bedarf angeben sollte, weil ich sonst keine spenden mehr sammeln könne. Wir hatten bereits 107% erreicht.

Es war Wahnsinn was plötzlich los war auf Twitter. Retweets und Kommentare flogen ein, gemeinsam mit ständigen Emailbenachrichtigungen über neue Spenden.
Wir beschlossen gemeinsam, dass ich noch einen Bedarf für ein Taschengeld anlegen sollte. Denn ein bissi Shortbread, eine triefend fettige Portion Fish & Chips, einen guten Deep Fried Mars Bars (nom nom nom) und ein paar Souvenire will man sich ja leisten, wenn man unterwegs ist.

Auch diese Summe war unglaublich schnell erreicht. Es scheint, als könnte man noch ewig weiter sammeln. Aber ich denke, dass das Ziel erreicht ist. Mehr als das. Denn es wurde heute auch gezeigt, dass dieses Internet, vielmher dieses Twitter, gar nicht so böse ist, wie oft behauptet wird. Stattdessen wurde das Social im Social Web heute mal geradegebogen. Denn da sind nicht nur irgendwelche Leute irgendwo online und tippen Tweets. Da lebt man mit. Da wird mitgelacht und mitgelitten. Da werden Umarmungen verschickt oder gute Gedanken. Es entstehen kleine Postfreundschaften und echte Treffen. Und wenn jemand in Not ist, wird Hilfe angeboten. Auf so unzählige Art und Weise, dass es manchmal wirklich überwältigend ist.

Es gibt Tage, da habe ich keine Lust auf Twitter. Da nervt mich jeder quersitzende vertwitterte Pup mancher Menschen. Es ärgert mich manchmal so manches, und einigen muss ich entfolgen, weil ich so gar nicht ertrage, was sie schreiben. Aber letztendlich ist das im echten Leben nicht anders. Da löst man sich auch von Menschen, die einem nicht gut tun. Da hat man mal keine Lust auf Telefonate oder Treffen, und dann nimmt man wieder voll und ganz teil am Leben der anderen.

Ich bin jedenfalls heute sehr dankbar. Für diese Timeline. Für die Unterstützung und für jeden einzelnen Euro, der gespendet wurde. Ich danke auch denen, die es gern getan hätten, aber die zu spät die Möglichkeit hatten zu spenden. Es ging wirklich unsagbar schnell und schneller, als wir geglaubt haben.

Jetzt wollte ich das Projekt abschließen und Euch ein Foto des Endergebnisses posten. Aber scheinbar haben wir obendrein die Seite gesprengt. Jedenfalls geht auf betterplace gerade nichts. Ich werde das Nachreichen. Und Dir liebe Christine werde ich dann bald das Geld überweisen. Deiner Tochter hingegen wünsche ich eine unsagbar gute Zeit in Bonnie Scotland. Zur Einstimmung hier mein absoluter liebster Lieblings-Schottland-song von Dougie Maclean – Caledonia.

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