Hausgeplauder I Ein hoher Preis

STAATSPREIS ARCHITEKTUR UND NACHHALTIGKEITAls wir um diese Zeit vor 5 Jahren beschlossen, gemeinsam mit einem Bauträger als Baugruppe bei einem städtischen Wettbewerb mitzumachen, waren wir Neulinge und Pioniere auf diesem Gebiet. Aber wir wollten bauen und brauchten Bauland. Das in der Stadt zu finden – was nun mal unser Anspruch war – ist sonst sehr schwierig und kostspielig. Das Konzept war nicht nur für uns, sondern auch den Bauträger komplett neu und ein Versuch. 

Als wir dann im April vor 5 Jahren tatsächlich gewannen und klar war, dass wir unser Haus nicht mehr nur träumen, sondern auch bauen und beleben würden, wussten wir noch lange nicht, was für ein Projekt wir da wirklich gestartet hatten.

Heute sind wir alles andere als eine Gruppe von Ökos. Wir sind wirkliche Vorreiter einer Bau- und Lebensweise und vor allem im Bezug auf die Art und Weise, wie wir zu diesem Projekt gekommen sind, in welchem Tempo es entstanden ist und in welcher Bauweise das Haus entstanden ist.

All das ist nicht gewöhnlich und auch nicht normal. Es ist besonders und neu und war deshalb für die Jury des Staatspreises für Architektur und Nachhaltigkeit 2014 Grund, dass wir genau diesen gestern erhalten haben.

Ein Wahnsinn.

Nach dem Umweltpreis 2012 und dem VCÖ Mobilitätspreis 2014 ist das nun der nächste Preis, den unser Haus trägt. Wir sind natürlich sehr stolz und glücklich, auch wenn dieser „Ruhm“ und „Trubel“ manchmal etwas anstrengend sein kann. Wenn man nie weiß, ob man beim sonntäglichen Müllrausbringen ins Hausschlapfen nicht einer Gruppe junger StudentInnen oder bayrischer Baugruppeninteressierten in die Arme läuft. Weil es mal wieder an der Küchentür klopft und jemand aus einer anderen Baugruppe fragt, welcher Boden denn dort verlegt sei, ob wir den gemeinsam ausgewählt haben und wie belastbar er sei. Weil mal wieder ein engagierter Fotograf für irgendwelche Pressemitteilungen oder solch oben genannten Preiskrönungen durchs Haus marschiert und man plötzlich Statistin für lebhafte Aufnahmen ist.

Doch letztendlich macht es Freude immer wieder über das Haus, das Projekt und das Leben hier zu erzählen. Und den Leuten zu versichern: Es sieht nicht nur von außen schön aus, es lebt sich wunderbar und wir sind natürlich immer daran interessiert unsere Erfahrungen und Erlebnisse weiter zu geben, damit es mehr davon geben kann und mehr Menschen so leben können.

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