Erkenntnisse der Woche – Viele!

IMG_9070Der Blog schleift momentan ein wenig hinterher wie ein ungeliebtes Wesen. Dabei habe ich ihn sehr lieb, aber mir fehlt – und ich hasse es, das zugeben zu müssen – schlichtweg die Zeit. Das liegt vor allem an meinem Hausverwalterjob, den ich hier bei uns im Haus übernommen habe. Zum anderen fressen so viele andere Projekte so viel Zeit. Und diese Woche war der Kindergarten zu. Da kommt man dann gleich zu nix mehr.

Dennoch gibt es natürlich stets und ständig neue Erkenntnisse. Spannende auch. Hier also eine kleine Sammlung.

1. Geschwisterplüsch geht nur ausgeschlafen
Wir haben ja bekanntlich ziemliche Frühaufsteherkinder. Da sie aber auch FrühinsBettgehKinder sind, ist das nicht unbedingt ein Problem für sie. Allerdings schläft Herr Klein hin und wieder am Nachmittag im Anhänger weg, wenn ich mit beiden unterwegs bin. Und dann braucht er abends laaaange, bis er schlafen kann. Steht aber dennoch früh auf. Diese Tage sind vor allem in Bezug auf die Geschwisterbeziehung wieder sehr zäh. Ist er jedoch ausgeschlafen und gut drauf, dann ist Frau Klein ganz seine und es fallen Sätze wie „Das ist meine M.!“ oder „Wenn die M. größer ist, dann soll sie mit in mein Bett schlafen!“ Und an solchen Tagen kann eine müde Mama auch mal auf dem Sofa wegdösen und die zwei geistern lustig durch die Wohnung.
Generell ist die Geschwisterbeziehung aber wirklich sehr gewachsen und die Streitereien, die es gibt, sind der ganz normale Geschwisterwahnsinn. Den man nicht immer gleich „bearbeiten“ muss. Vieles machen sie sich schon ganz gut allein aus. Und wenn ich mir so verschmitzte Grinser und Kreischer anschaue, dann ahne ich, was da noch für Späße auf mich zukommen…

2. Stehen und Gehen
Frau Klein übt das freie Stehen. Sie zieht sich an mir hoch, lässt los, steht, grinst und geht dann sich selbst vorsichtig beobachtend in die Knie. Dann lacht sie und beginnt von vorn. Das ganze macht sie ausschließlich beim Wickeln, wenn sie auf der weichen Wickelunterlage steht. Man kann erkennen, dass sie auch sonst schon sehr gut gehen kann, sich zwar anhält, aber immer weniger dabei die Stütze braucht, die sie sucht. Doch wie ihr Bruder macht sie alles sehr langsam, sehr achtsam und sehr sicher. Es ist unglaublich spannend, ihr dabei zuzusehen. Und eine große Freude, diese großen Momente lachend mit ihr zu teilen.
Ein wenig schade wird es, wenn sie dann nicht mehr auf Knien durch die Gegend läuft. Das ist schon sehr speziell.

3. Lärm ist doof
Heute habe ich die komplette Wohnung gesaugt. Nunja, nicht wirklich erwähnenswert, aber ich hatte dabei eine spannende Erkenntnis. Wenn der Staubsauger lief, begann Herr Klein immer wilder und chaotischer zu werden. Er raste umher, warf Sachen durch die Gegend und veranstaltete ein heilloses Chaos da, wo ich gerade nicht saugte. Mich machte das ganz wahnsinnig. War der Staubsauger aus, war er sofort ruhig. Und wenn ich dann weiter saugte, ging es von vorn los. Es brauchte nicht lange bis ich mich darauf besann, wie es mir geht, wenn um mich herum gesaugt wird. Ich bin dabei innerlich ganz gereizt und aggressiv. Ich hasse das Geräusch und es macht mich total irre, diese Unruhe und der Lärm. Vermutlich geht es Herrn Klein auch so, nur kommt er noch nicht auf die Idee, sich dann einfach an den Ort zurückzuziehen, wo es am ruhigsten ist. Ich werde aber nun drauf achten, dass ich eher vormittags sauge, wenn er im Kindergarten ist.

4. Bitte und Danke
Es ist mir ja fast unangenehm, aber das erste Wort der Frau Klein war „datje“ und sie sagte das ausschließlich, wenn man ihr etwas gab oder sie uns etwas in die Hand legte. Mittlerweile hat sich dazu ein klares „Bitte“ bzw. „Bittebitte“ gesellt. Lustig ist es, wenn sie etwas sieht und unbedingt will und aufgeregt ruft und ächzt und mit dem Armen wedelt und man ihr dann gibt, was sie will und sie ganz zufrieden und leise „Datje“ sagt. Aber es ist schon sonderbar, dass ihre ersten Worte Bitte und Danke sind. Aber Mama und Papa wären wohl auch zu einfach.

5. Viel zu schnell
Am Sonntag war ich auf einem Hauskonzert und die 10-jährige Tochter einer Nachbarin war auch dabei. Da (und auch sonst im Haus immer wieder) ging mir auf, wo 10-jährige denn so stehen (können). Wie groß sie schon sind und wie anders das Elternsein dann wohl sein wird. Und weil Herr Klein nun schon 4 ist, merkt man, wie schnell die Zeit hier so vergeht. Da lohnt es sich gar nicht, über eine schlechte Nacht zu jammern. Oder einen etwas mühsameren Tag. All das wird mal verpuffen in einer Blase. Und völlig irrelevant sein. Irgendwann schlafen die Kinder, essen mal mehr, mal weniger normale Mengen, sagen klar und deutlich, was sie wollen und stellen große Fragen. Also genieße ich die kleinen Momente mit so kleinen Kindern. Weil sie viel zu schnell um sind.

6. Alles ok
Herr Klein ist in einer Ok-Phase. Das bedeutet, dass für ihn vieles ok ist. Und somit für uns auch. Genauer genommen heißt das, dass er, wenn er etwas möchte und wir es verweigern oder verneinen er fragt warum. Dann erklären wir und meist kommt einfach ein „Ok.“ Das ist teilweise so erstaunlich und überraschend, dass wir uns da meist mit großen Augen anschauen, weil es so „einfach“ ist. Ist natürlich nicht immer so. Aber immer öfter. Und ist natürlich sonderlich wunderbar berauschend.

Schlicht gesagt ist es gerade eine sehr spannende Zeit. Es tut sich so viel bei beiden Kindern. Bei Herrn Klein ist es aufregend, weil ja alles immer so neu ist für uns. Und so wundersam. Bei Frau Klein hingegen ist es die Freude über das, was sich tut und die Erinnerung dabei, dass man das ja schon kennt. Und die immer wieder neuerliche Erkenntnis, dass sie so ganz anders ist, als ihr Bruder. Und dann wieder so gleich.

Mit all diesen schönen Erlebnissen und Momenten freue ich mich auf Ostern und auf den Frühling. Und hoffe, wieder mehr Zeit hier zu haben.

Eine gute Zeit und auf Bald!

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