Erkenntnisse der Woche – The state of your bed…

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Während unseres Urlaubs wohnen wir ja bei verschiedensten Familienmitgliedern des Liepsten. So blieben wir am Dienstag bei seiner Tante, der Yogalehrerin und Reikifrau.

Sie arbeitet von zu Hause, was unter anderem bedeutet, dass eines ihrerer Wohnzimmer ein Yogastudio ist. Aber auch die restliche Wohnung war nicht nur schlicht und eher – vor allem für amerikanische Verhältnisse – spartanisch eingerichtet, sondern obendrein extrem sauber und aufgeräumt. Ich lief wie beseelt durch die Wohnung und der Liepste grinste mich nur an und sprach „Du würdest hier am liebsten einziehen, gell?“

Wie recht er hatte. Wie sehr ich das simple, einfach eingerichtete Wohnen mag. Ohne Schnickschnack. Ohne Staubfänger und Chaos. Doch viel spannender zu sehen war: Die Kinder waren unglaublich entspannt. Sie spielten zufrieden vor sich hin und schienen die Ruhe und Atmosphäre des Hauses zu genießen. Während sie im ersten Haus – dem chaotischsten überhaupt mit Hund, 2 Katzen und 4 Kindern – regelmäßig „durchgeknallt“ waren.

„The state of your bed is the state of your head.“

Und da erkannte ich wieder: Kinder brauchen diese Ruhe und Sauberkeit. Diese Ordnung und Gewissheit des „Was wo hingehört“. Nun. Meine Kinder zumindest.

Denn es soll ja Menschen geben, die im Chaos leben können. Die darin zufrieden sind und sogar entspannt. Es ist mir ein Rätsel wie – aber es gibt sie, diese Menschen. Angeblich.

Doch ich brauche Ordnung. Ich brauche die aufgeräumte Ruhe um mich herum für eben jene in meinem Kopf. Und deshalb brauchen meine Kinder sie auch. Denn wenn ich vom Chaos genervt und unentspannt bin, dauerhaft dieses Chaosgefühl in mir bebt, dann drehen auch die Kinder an diesen vom Chaos schräg eingestellten Knöpfen. Sie rufen nach Ruhe und Ordnung. Zumindest nach so viel, wie wir brauchen, um zufrieden zu sein. Damit dann auch sie entspannt und gelassen sein können.

Womöglich vergessen wir das immer wieder, weil es ja meist die Kinder selbst sind, die das Chaos verursachen. Aber dennoch hilft es ihnen sehr, wenn um sie herum die Ordnung leicht wieder hergestellt werden kann. Die Grundordnung ist hier der Knackpunkt. Und genau das, was meist eigentlich fehlt. Wenn jedes Ding zumindest in der Theorie einen fixen Platz hat, dann ist auch das Aufräumen leichter – das nächste Problem, bei dem Eltern oft stöhnen anstehen.

Jetzt hier in New York fällt das wieder auf. In der Wohnung, in der wir halb aus dem Koffer, halb heimisch eingerichtet hausen, drehen die Kinder viel schneller durch und suchen nach System und der Vertrautheit von Ordnung, die hier nicht existiert. Vor allem wohl, weil auch die Stadt so chaotisch, hektisch und wild ist. Wo ist dann noch Zeit für Ruhe?

Ich nehme mir das sehr zu Herzen und überdenke schon jetzt die Einrichtung und Aufräumeng unserer Wohnung daheim. Was praktischer wäre. Was fehlt. Was weg muss. Und weil ich sowieso immer auf der Suche nach dem perfekten simplen Leben bin, mag ich diese Erkenntnis besonders.

Wie ists bei Euch? Immer aufgeräumt oder doch chaotisch? Wieviel Chaos vertragt Ihr und wie schafft Ihr es das Level an Ordnung zu erhalten, das Ihr braucht, um zufrieden zu sein? Und entspannt??

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Andrea

    Kann dir da nur zustimmen: wir haben im Wohnzimmer, Esszimmer und Küche einen neuen Boden bekommen und daher alles ausräumen müssen. Nun sind nur die Möbel wieder zurück gewandert und das gesamte Spielzeug ist in einem abstellzimmer gehortet. Wie befreiend!! Wir sind uns einig, dass nur mehr ausgewähltes Spielzeug runter kommt bzw die Kids 3,5 und 2) immer jenes Spielzeug holen können, mit dem sie gerade spielen wollen. Einzige Ausnahme: das essbänkchen, welches bei uns zum zeichnen, malen und basteln dient, wird ein Regal dazukommen, in dem Stifte, Papiere und klebsachen zum rausnehmen reinkommen.

  2. Eve

    Das Thema Ordnung beschäftigt mich momentan auch sehr. Ich sehe das genau wie du. Es umzusetzen ist aber nicht so leicht, mit zwei Kleinkindern und einem Mann, der das Chaos weniger zu stören scheint. Wenn alles herumliegt, dann bin ich auch viel ungeduldiger mit den Kindern, schneller genervt. Ich wünsche mir eine aufgeräumte, saubere Wohnung, aber es fehlt die Zeit und wahrscheinlich hat es einfach zu viele Sachen in der Wohnung.

    Ich hoffe, ich werde in den nächsten Wochen mehr Ordnung in unsere Wohnung bringen. Ein paar Ideen hab ich schon (neues Möbel in der Stube um Spielsachen zu verräumen, das grössere Kind zu mehr Mithilfe anleiten, gewisse Spielsachen für eine Weile in den Keller, jeden Abend vor dem Schlafen gehen eine Grundordnung herstellen …)

    Danke für deine Post, es zeigt mir, dass auch andere gleich ticken und es ein wichtiges Thema ist!

    Liebe Grüsse
    Eve

  3. Silke

    Oh ja, da finde ich mich wieder. Ich bin zwar grundsätzlich kein „überordertlicher“ Mensch (Buchhaltung und ähnliches ist nicht so mein Ding, dafür bin ich viel zu chaotisch), aber wenn zuviel rum liegt, werde ich unrund. Die Kinder stört das erstaunlicher Weise wesentlich weniger als mich. Aber ich kann zum Beispiel auch nicht zum Kochen beginnen, wenn die Küche davor schon unordentlich ist. Vor allem der Boden muss immer sauber sein. In einem Haushalt mit drei mehr oder minder Kleinkindern (2, 6 & 8), die am liebsten im Wohnzimmer spielen, liegen ohnehin viel zu viele Spielsachen rum, aber wenn dann diverse „Lego-Burgen“, Lieblings-Cds und halbfertige „Bastelungen“ auf unserem Bücherregal abgelegt und vergessen werden, dann wird es mir zuviel. Schön, dass es anderen auch so geht, ich dachte schon ich bin spießig ;)

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