Eine gute Mutter sein

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Am Muttertag werden viele Mütter verehrt und verwöhnt. Doch nicht jede Mutter fühlt sich immer verehrenswert. Im Gegenteil – viel zu oft zweifeln wir daran, dass wir unseren Kindern eine gute Mutter sind. Der Anspruch an uns selbst ist wohl in keinem Bereich unseres Lebens so hoch wie im Mutterdasein.

Dabei sind wir oft viel zu kritisch mit uns selbst. Wir wollen viel mehr sein und tun als unsere Kinder oft brauchen. Vielmehr braucht es ein wenig davon:

Annehmen
Es gibt gute und schlechte Tage. Sowohl wir als auch die Kinder sind mal mehr mal weniger gut drauf. Dafür gibt es tausend Gründe und nicht jedesmal erkennen wir sie. Das müssen wir auch nicht. Es hilft anzunehmen, dass es so ist. Dass wir nicht immer rundumperfekt sein können. Dass es Dinge gibt, auf die wir keinen Einfluss haben. Wir sind weder an jedem Kinderschnupfen noch an schiefgelaufenen Ausflügen schuld. Wir können auch nicht immer aus unserer Haut, egal wie sehr wir es uns manchmal wünschen. Es gilt anzunehmen, was ist. Und dass unsere Kinder keinen Schaden davon tragen, wenn wir mal aus der Haut fahren oder entnervt das Handtuch werfen. Wenn wir sie weinend in den Armen anderer hinterlassen, weil etwas Wichtiges auf uns wartet. Solange wir jeden Morgen mit offenem Herzen einen neuen Tag beginnen und die weniger guten hinter uns lassen, unsere Kinder liebevoll umarmen, sind wir alles andere, als eine schlechte Mutter.

Innehalten
Und weil nicht immer alles perfekt sein und rundlaufen kann, ist es umso wichtiger, dass wir in den guten Momenten – egal ob mitten im Alltag oder in besonderen Situationen – innehalten und genießen. Dass wir Kleinigkeiten genauso wertschätzen und dankbar sind für das, was ist, anstatt uns zu oft vor Augen zu halten, was wir nicht haben, nicht bieten können oder nicht schaffen. Je mehr kleine Momente wir aufsaugen, umso gestärkter sind wir für die, die uns zweifeln lassen und für die wir uns schlecht fühlen. Damit genau diese Gefühle verschwinden, denn sie sind hinderlich und unbrauchbar.

Auf uns achten
Es hilft nichts, wenn wir aus dem Anspruch heraus, eine gute Mutter zu sein, alles auf die Beine stellen und uns selbst überschlagen. Wenn wir uns verausgaben und dabei unser eigentliches Ich vernachlässigen. Dafür gibt es jedoch kein Rundumrezept. Jede Mutter hat ihre eigenen Grenzen, Interessen und Erwartungen an sich selbst. Wichtig ist dabei zu sehen, was ich als Mutter, aber auch ich als Frau brauche. Ganz für mich. Und nicht was unsere Nachbarin schafft oder die Freundin leistet.

Authentisches Ich
Wir sind, wie wir sind. Unsere Kinder wollen uns von Anfang an kennenlernen. Sie interessiert es nicht, wonach wir streben oder was wir hinter uns lassen wollen. Sie wollen wissen, wer wir jetzt sind. Egal was andere Mütter tun oder nicht tun, was Ratgeber sagen oder Verwandte und Bekannte denken – ganz oben steht, was uns wichtig ist. Natürlich hilft es zu hinterfragen und zu reflektieren. Aber gegen inneres Treiben anzukämpfen, um etwas „richtig“ oder „gut“zu machen, verwirrt unsere Kinder. Sie spüren jegliches Verstellen und echt sein.

Rechtfertigung adé!
Sobald ich beginne mich für irgendetwas zur rechtfertigen – egal ob vor anderen Eltern oder Verwandten oder gar mir selbst – bedeutet das, dass ich an mir selbst zweifle. Ich bin unsicher oder nicht ganz überzeugt von dem, was ich tue. Wir müssen niemandem von dem überzeugen, was wir (nicht) tun oder wie wir es tun. Wir können diskutieren und argumentieren. Das kann helfen und uns bereichern. Aber wir brauchen kein Ja, kein Ok von anderen, um uns richtig und gut zu fühlen.

Passend zum Muttertag ist das hier alles für Mütter geschrieben. Es gilt jedoch genauso gut für Väter.

Seid gut zu Euch, gnädig und dankbar! Ihr seid gute Eltern. Fragt mal Eure Kinder. Oder glaubt einfach daran. Alles Liebe zum Muttertag und zum Vatertag. Und alles Liebe jeden Tag !

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Hille

    Ein wunderbarer Post!!!

  2. margreth

    „jeden Morgen mit offenem Herzen einen neuen Tag beginnen“….vielen Dank für diese wunderbaren Worte!

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