Die 40 Tage Irgendwas Challenge

IMG_4749Momentan kommen Herr Klein und ich nicht so richtig zusammen. Es kracht regelmässig. Ich schwanke zwischen „Ich kann’s kaum erwarten ihn aus dem Kindergarten abzuholen“ und sterbe vor Liebe, wenn ich ihn dort begrüße – und dem „Jetzt mach doch EINMAL was ich sage!“ und türenknallenden Explosionen. Das macht unzufrieden. Mich. Und auch ihn.

Das merke ich unter anderem daran, dass er abends mehr nach mir verlangt. Dass ich ihn ins Bett bringen soll, statt der Papa. Dass ich mich noch zu ihm legen soll und er mich öfter noch zu sich ruft, auch wenn ihn der Papa ins Bett gebracht hat. Wir sind so in eine ziemliche Spirale geraten. Ich bin unzufrieden mit mir und somit weniger geduldig, weniger ruhig und gelassen. Dann kracht es zwischen uns, und das frustriert mich wiederum, weshalb ich dann für mich nichts weiterbringe, weil ich eher rumsitzend darüber nachdenke, wo ich bin und warum. Zeit vertrödelt so und die Unzufriedenheit wird hier und da nicht weniger…

Im August ist Herr Klein einen Monat zu Hause. Bis dahin müssen wir uns wieder so zusammenfinden, dass wir da alle gut miteinander auskommen. Und uns nicht die Köpfe einschlagen. Bis August sind es noch 40 Tage.

Über die liebe Jademond habe ich von der 40-Tage-Yoga-Challenge gelesen, die irgendwie trotz Twitter an mir vorbeigegangen ist. Da meine Yoga Praxis auch eher so naja ist momentan, eher passives Drandenken als aktives Verbiegen, war ich natürlich erst einmal angetan. Und die Frage, ob ich das schaffen kann, will ich nicht zulassen.

Außerdem lese ich gerade „Achtsamkeit mit Kindern“ von Thich Nhat Hanh, in dem auch gute anfängliche Meditationsübungen für Erwachsene drin sind. Denn momentan bin ich so unrund, so voller Ideen aber mangelnder Energie und wirklichem Tatendrang, dass ich etwas brauche, was mich sortiert.

Deshalb werde ich nun die 40 Tage Irgendwas Challenge starten, damit in spätestens 40 Tagen etwas besser wird. Denn ich glaube, dass ich durch Yoga und etwas Achtsamkeitspraxis wieder mehr zu mir, zur Ruhe und Ordnung finden kann. Und dass mir das helfen wird, auch mit Herrn Klein wieder zusammenzukommen. Dass ich vormittags zufriedenstellend das weiterbringe, was mir wichtig ist, und ich nachmittags Ruhe für ihn habe. Denn das ist sicher einer der Gründe, warum es gerade so holpert.

Tja, und da ich das nun hier verbloggt habe, muss ich auch was tun. Ein guter Ansporn für mich.

Heute früh habe ich begonnen. Als Frau Klein ihr Guten-Morgen-Schläfchen hielt, habe ich die Yogamatte ausgerollt. 5 Sun Salutations A und 2 Sun Salutations B habe ich geschafft. Dann waren meine Augen wieder rot und juckten. Das tun sie öfter, wenn ich Yoga mache. Vielleicht schaffe ich es ja in den 40 Tagen auch dieses Geheimnis zu lüften?
So habe ich dann noch ein paar Atemübungen gemacht und bin schon viel ruhiger in den Tag gestartet (und meine Augen waren auch sofort wieder ok). Keine schlechte Idee zum angesagten Höhepunkt der Hitzewelle.

Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Mit dem Yoga, der Achtsamkeit und natürlich am allermeisten mit mir und Herrn Klein.

Was tut Ihr, wenn Ihr merkt, dass eine Situation eingefahren ist? Dass Ihr Euch spiralenförmig bergab bewegt? Wie kommt Ihr wieder zu Euch und ins Jetzt ?

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Micha

    Knapp sieben Wochen nach der Geburt fühle ich mich zwar noch nicht so ganz aber zunehmend wieder mit mir im Reinen. Dabei geholfen haben mir vor allem Gespräche mit meiner Freundin, das Ernstnehmen eigener Bedürfnisse und Auszeiten vom Familientrubel. Gestern Abend war ich mal wieder in unserem Chor und habe gemerkt, wie gut mir das Singen tut.
    Ich glaube, das Bemerken, dass da was nicht stimmt, ist schon der erste Schritt. Yoga ist auf jeden Fall eine gute Möglichkeit, zu sich zu kommen. Ich bin gespannt, wie es bei euch weiter geht.
    LG, Micha

  2. Ramona

    Mir hilft es immer, mit anderen zu sprechen. In Kinderfragen gern mit dem Kindergärtner und Lieblingsspädagogen (PiklerFachmann :-), ansonsten mit Freundinnen, im Blog und dem mann. Das hilft mir, mal einen anderen Blick auf die Situationen und Dinge zu bekommen und wieder nachsichtiger mit mir selbst und den Kindern zu sein. Sehr schön sind auch Auszeiten (mal ein Tag oder auch nur Abend was nur ganz für mich tun) oder Workshops (Yoga, Gewaltfreie Kommunikation..), die nachklingen dürfen. Elterngesprächskreise im Kindergarten bewirken auch oft einen Ausbruch aus der Spirale.

  3. Mama arbeitet

    Bei mir ist der Schlüssel auch das, was du schreibst: „Tja, und da ich das nun hier verbloggt habe, muss ich auch was tun. Ein guter Ansporn für mich.“ Bloggen als Transformationshilfe. Hat bei meinem Kindergarten-Bringproblem der Jüngsten, die über Monate morgens Theater machte, wenn ich ging, erstaunlich gut geholfen: Achtsamkeit und neuer Input. Yoga geht gar nicht für mich. :)

    Liebe Grüsse, Christine

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