#40TageohneJammern

tasseAschermittwoch. Fastenzeit beginnt. Weniger Zucker? Kein Alkohol? Keine Zigaretten? Als stillende Mutter faste ich sowieso vieles, anderes sollte ich nicht fasten. Denn Energie brauche ich. Unmengen davon. Aber Fasten muss ja nicht gleich heißen, auf gewisse Vorlieben oder ein Stück Gutes Leben zu verzichten. Im Gegenteil, Fastenzeit kann bedeuten, dem Guten Leben ein Stück näher zu kommen. 

Wie? Indem ich gewisse Dinge, die mir gut tun, bewusst tue. 40 Tage lang. 21 brauchts, damit man eine alte Gewohnheit umkrempelt, sagt die Wissenschaft. 40 stehen uns hier zum Gemeinschaftsfasten zur Verfügung. Gemeinschaftlich, weil zigtausend Menschen jetzt fasten. Man kann gemeinsam „leiden“ und gemeinsam zu neuen Erkenntnissen gelangen.

Ich habe eine Weile überlegt. Sportliches wär mir lieb gewesen, da ich aber grad mit Erkältung und Grippe kämpfe, würde ich das die ersten Tage schon nicht angehen können. Und die Devise lautet: Ganz oder gar nicht!
Auf Twitter kam dann die Idee, das Jammern zu fasten. Das hat mich sehr angesprochen, da ich zum einen momentan, wegen der anhaltenden Erkältung, täglich viel jammere. Zum anderen, weil ich der Meinung bin, dass Jammern uns nie weiterbringt. Sondern uns nur noch mehr in unseren Zustand einlullt und darin gefangen hält. Wenn ich jammere, dass IMMER ICH dies und das erlebe, dass IMMER ICH so ein Pech habe und dass meine Kinder ja IMMER SO und NIE SO sind, dann wird sich an dem Zustand auch nichts ändern.

Was aber tun, denn wenn wir ehrlich sind: Manchmal tut jammern gut. Frust ablassen, sich selbst bemitleiden.

Nunja, ich stehe ja erst am Anfang dieser 40 Tage. Einige Strategien werde ich erst noch entwickeln. Aber was ich bisher schon überlegt habe, ist folgendes:

Erkennen, was gut läuft. Oft nehmen wir nämlich das, was da ist, was schön ist, was zu schätzen ist, einfach so hin ohne ihm Beachtung zu schenken. Dadurch entgeht uns das kleine Glück. Ich kann also nun jeden Tag am Abend schauen: Welche Momente waren heute besonders schön? Oder auch nur einfach schön?

Erkennen, was mir wichtig ist. Denn wir jammern über vieles, was eigentlich so unwesentlich ist. Dass die U-bahn wieder mal Verspätung hat. Dass ich im Supermarkt wieder an der Kasse stehe, an der nichts weitergeht. Dass der Mensch neben mir so komisch aussieht. Oder noch schlimmer: Übers Wetter jammern. Alles irrelevante Gedanken, die uns nur noch mehr unsere Launen vermiesen. Dinge, die wir gar nicht ändern können – wie das Wetter. Was ist aber wirklich wichtig? Was gibt es wichtiges zu Jammern? Ich denke da werden wir feststellen, dass das gar nicht so viel ist.

Ich bin gespannt. Heute habe ich zumindest noch nicht über meine Kopfschmerzen gejammert, habe mir Tee statt Kaffee gekocht und mich gefreut, dass ich einen ruhigen Tag vor mir habe. Es geht mir gut. Ich muss gar nicht jammern!

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. manu

    DAS ist ein hilfreicher gedanke! ich habe heute morgen noch überlegt, was ich fasten könnte. ja, jammern! das tut mir nämlich überhaupt nicht gut.
    danke für die tolle idee!

  2. Micha

    Eine wunderschöne Idee, da versuche ich gerne mitzumachen und hoffe, du hälst uns weiter auf dem Laufenden.
    LG, Micha

  3. momatka

    Obwohl ich die Idee zu fasten (für mich) absurd finde, gefällt mir der Gedanke, mit dem Jammern aufzuhören. Eine tolle Idee. Das werde ich gerne versuchen, aber nicht nur für 40 Tage. :-)

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